Indien Teil 2

Berichte Kudle Beach - Aurangabad
Vom 08. April 2019 – 29. April 2019; 22 Tage; 1.234 km; 5.315 Höhenmeter
Gesamt Teil 5: 49 Tage; 2.391 km; Höhenmeter: 14.375 m; Gesamte Traumradreise 2014-2019: 60.213 km
Autor: Michael Schreiber
#Vom 08.April 2019 - 15.April 2019 Tag 28 - Tag 35
#Vom 16.April 2019 - 21.April 2019 Tag 36 - Tag 41
#Vom 22.April 2019 - 29.April 2019 Tag 42 - Tag 49


Vom 08.April 2019 - 15.April 2019 Tag 28 - Tag 35
Etappe Kudle Beach-Hospet(Hampi) 535 km

Datum km Schnitt max km/h Höhenmeter Zielort
8.4.2019 93,45 18,50 49 556 Palolem Beach
9.4.2019 77,12 16,92 42 651 Panaji
10.4.2019 104,35 14,59 51 1743 Khauapur
11.4.2019 94,99 18,59 45 575 Hubli
12.4.2019 68,04 17,09 35 181 Gadag
13.4.2019 97,57 16,16 34 59 Hospet

So war es, um 6 Uhr war ich in der Kühle der Dämmerung auf dem Weg nach 4 schönen Tagen in Gokarn. In der Früh waren schon die ersten Pilger auf dem Weg zu den Heiligen Stätten. Für mich ging es hinaus aus Gokarn zu einer 8 km entfernten Fähre, diesmal etwas größer als die letzte, sie war auch für Autos geeignet. Nach der Überfahrt ging es über die Nebenstraße zum immer noch im Ausbau befindlichen National Highway 17 (66).
Auch wenn es eine Hauptverbindung nach Mumbai ist, war der Verkehr angenehm. Ich hatte einige Hügel zu bewältigen, auch um einen Marinestützpunkt. Nach einigen Erfrischungsstopps hatte ich Palolem Beach erreicht, was sich durch weißhäutige Motorrollerfahrer ankündigte. Der Strand ist einer der Goastrände. Die Hauptstraße war mit Klamotten und Souvenirständen zugepflastert. Doch ich war mehr Blickfang für die Touristen mit meinem Rad. Dauernd kam ein Motorroller auf mich zu und wollte mir eine Unterkunft andrehen, doch ich suchte nur mein obligatorisches Zielbier, welches ich in der netten Fishermans Bar fand und es war nach 94 km verdient. Der Besitzer kennt auch eine Unterkunft. Ich bin nachher mal gespannt.
Doch das war nix, keiner kam mich abholen, so bin ich in die nächste Unterkunft an der kleinen Hauptstraße für 1000 Rupie mit AC und guter Dusche eingekehrt. Hier konnte ich auch neues Bargeld tanken.
Nun sitze ich am Strand, wo sich eine Bar an die nächste reiht. Traumhafter Strand und ich überlege noch eine Nacht zu bleiben. Viele räkeln sich auf den Liegen in der Sonne. Zum Essen gab es Penne Cabonara und Naan. Ich bin noch eine Bar weiter und habe bei Kandellight und einem Bier beschloss, das es morgen doch weiter geht.
Um 5:45 saß ich im Dunkeln bereits auf dem Rad, so habe ich den ersten Berg mit 150 Metern Höhe in der Dämmerung bezwungen und ich war trotzdem geschwitzt, denn am Morgen ist mehr Feuchtigkeit in der Luft. Nach 37 km hatte ich Margao erreicht. Diese Stadt habe ich mal wieder nur durchquert. Hier war noch das Flair der Kolonialzeit zu sehen, wie es auch in meinem Zielort Panaji sein soll. Bis dahin hatte ich gerade mal die Hälfte der Strecke geschafft und war nach den ersten Anstiegen schon etwas müde. Zudem waren nach Panaji noch 2 Anstiege zu bewältigen und die wieder in der knallen Sonne. Oben gabs nochmal Zucker in Form von Cola. Nun nur noch runter und Unterkunft suchen. Dies war wieder nicht so einfach, die günstige war ohne AC und nicht gerade einladend. In den noblen Absteigen in den alten renovierten Kolonialgebäuden gabs die Zimmer nicht unter 50 Euro, so habe ich mal wieder in einem Hotel nach Preisverhandlung teurer übernachtet, als ich wollte dafür alles tipptopp. Nach dem Duschen war es so bereits 12:30 Uhr aber noch genug Zeit zum Erkunden von Panaji. Am Fluss lagen dutzende Casino Schiffe, die mit kleinen Zubringerboten zu erreichen waren. Die Altstadt war recht nett, durch die renovierten und nicht renovierten Bauten im Kolonialstiel. Das machte den besonderen Flair aus. In der Ashok Bar bin ich zum Zielbier eingekehrt. Danach startete der große Ortsrundgang. Zuerst führte mich der Weg über eine steile bunte Treppe den Berg hinauf und ich hatte einen Blick über die Dächer Panajis hinunter und ich war an der Promenade mit dem Blich auf die Casinoschiffe. Zum Essen bin ich im relativ teuren Subway, aber mal was anderes und es war lecker. Anschließend habe ich die strahlend weiße Kirche, die über eine große Freitreppe zu erreichen war, besucht. Nach so vielen km zu Fuß habe ich in einer Bar wo man draußen sitzen konnte die Füße hochgelegt. Es wurde ein schöner kölscher Abend mit Brings. Die Kellner hatten genauso Spaß wie einige Briten. Auf dem Rückweg war die Kirche offen, doch ich durfte nicht mit kurzer Hose hinein. Doch ich habe mich auf die letzte Bank neben dem Weihwasserbecken hineingeschmuggelt, während gerade das Evangelium vorgelesen wurde. Ich konnte aber nichts verstehen. Konnte mich aber für die bis jetzt Unfall freie Reise bedanken. Dann gings ins Bett.
Am Morgen bin ich mal wieder in der Dunkelheit gestartet und so bin ich immer derjenige der das Personal der Unterkunft weckt. Entlang des Flusses kam ich nach 8 km nach Old Goa und es wurde gerade hell. Am Unesco Welterbe, einem Kirchenkomplex wurden schon die erste russische Reisegruppe ausgeschüttet. Ich wurde von einem Ordner gebeten mein Fahrrad an das alte Kirchengebäude zu lehnen. Ich habe die Kirche auch ohne den Dresscode zu beachten betreten denn die russische Gruppe war auch in kurzen Hosen unterwegs. Der Altar war vergoldet und strahlte. Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße standen 2 weitere Kirchen die ich mir, aber nicht angeschaut habe. Ich hatte ja noch ein strammes Programm vor mir namens Westgaths. Doch das der Tag so schwer werden würde hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geahnt. Die ersten knackigen Anstieg lagen noch vor dem Hauptanstieg. Über eine lange Stahlfachwerkbrücke habe ich den immer noch breiten Fluss überquert und vorbei an einem dampfenden Industriekomplex musste ich mich nun für die Route über die Berge entscheiden. Habe mich für die kleine Straße auf meiner Karte entschieden. Der Weg folgte einem kleinen Fluss mit jungelartigem Bewuchs. Am letzten Ort in Keri habe ich nochmal Flüssigkeit getankt. Nach einem Checkpoint, wo ich durchgewunken wurde, begann der Ansieg und es wurde steiler und es ging permanent hoch auf 750 m und ich war in Panaji auf 2 m gestartet. Zuerst schraubte ich mich zu einem Stausee hinauf, doch kurz später lag es bereits unter mir. Ausblicke gab es nicht viele. Im Tal konnte ich kleine Dörfer entdecken der Rest war mit Bäumen und Palmen bedeckt. So war es später schön, als die Straße über die Höhe führte und ich schauen konnte, doch zum Fotografieren war zu viel Gestrüpp am Wegesrand. Der Weg kletterte immer noch weiter hinauf doch dann erreichte ich Chola. Hier gab es mini Restaurants, wo die lokalen Busse Rast machten. Für mich jetzt genau das Richtige, kalte Getränke. Nach Sprit, Cola Sprite bin ich weiter gefahren nach Jamboti, wo ich auf eine Unterkunft hoffte, doch Fehlanzeige. So gab es nochmal Getränke und Wasser für alle Fälle. Nach 20 etwas leichteren Kilometern erreichte ich am NH Khauapur. Es folgten allerdings noch Senken durch Flusstäler und die waren so steil, dass ich schieben musste, meine Kraft war am Ende. Ich bekam nun beim Schieben das Gewicht meines Rades zu spüren. Da fragt man sich brauch man das wirklich alles. Ja bestimmt irgendwann. Meine Gedanken waren schon beim Zeltaufbau, doch ich habe es bis Khauapur geschafft, wo meine Hoffnung einer Unterkunft erfüllt wurde. Und so hatte ich nach 104 km durch Outback Indiens mein Ziel erreicht und ich war froh wieder soviel gesehen zu haben. Nach der Dusche gings gleich zum Zielbier in den Keller und mit einem kleinen Walk zum Essen. Entspannen. Die Nudeln waren wieder scharf und dies merkte ich auch am Morgen wieder an der Verdauung. Scharf reinigt den Darm. Um 10 nach 6 war ich wieder auf und hatte noch 30 km Nebenstraße vor mir. Sie war so schmal, dass ich geradenoch auf dem Asphalt bleiben konnte, wenn ein LKW entgegenkam. Neben der Straße gab es viele offene Hühnerställe doch, als Freilandhaltung konnte man das nicht bezeichnen.
Bereits um 8 Uhr hatte ich den Highway erreicht, der mich nach Hubli führen sollte. Er war bis jetzt der breiteste mit jeweils 3 Spuren in jede Richtung plus Randstreifen und er war fertig. Es gibt keine Überholregeln oder Rechtsfahrgebot. Mal ein langsamer Traktor auf der Mittelspur an dem gleichzeitig links und rechts ein LKW vorbeirauscht.
Ab 9 Uhr steigt die Temperatur rapide an und so habe und so habe ich in Kitur meinen ersten Trinkstopp nach 40 km eingelegt. Aber es gibt nicht an jedem Laden kalte Getränke so musste ich nochmal 2 Läden weiter für meine kalte Sprite zu bekommen. Es folgten weitere 30 heiße Highway Kilometer bis Dharwad. Es waren aber nur sanfte Hügel zu bewältigen. In Dharwad habe ich die Schnellstraße auf eine nicht viel kleinere verlassen. Hier gab es in der Mitte sogar eine eigene abgetrennte Busspur mit Haltestellen wie man sie bei und von der Straßenbahn her kennt. Diese führte bis nach Hubli. Es ging ganz leicht bergab über die letzten 15 km. So erreichte ich die bis jetzt hektischste Stadt meiner Reise. Was für ein Chaos und ich mitten drin, schade das ich meine Helmkamera nicht anhatte. Ich wollte nur zu einem Hotel was ich erblickt hatte und musste einen U-Turn machen. Hier machte das ständige Hupen noch weniger Sinn denn es stand alles, nur ich schlängelte und quetschte mich zwischen Tuktuks und Busse, die gerade aus dem Busbahnhof kamen, und den Motorrollern bis zu Hotel durch. Dieses sagte mir gleich zu. Heute gab es mal wieder eine Rasur und eine gute Dusche und noch eine Stunde auf dem Bett gelegen und mal Daten gesichert. Ich bin dann aus Minirundgang durch die Mega Metropole. Kaum zu glauben was los war. Zufuß war das Durchkommen noch schwerer. Ich kann es nicht beschreiben. Auf einer durch Tuktuks und Motorrollern verstopften Kreuzung gab keiner auch nur einen Millimeter Platz dafür immer nur einen Millimeter vor, bis die Kreuzung überquert war. So eine rechts vor links Regelung ist schon was Feines. Nachdem ich mich in dem Stadtgewirr verloren hatte, war ich froh mein Garmin dabei zu haben, welches mich wieder Richtung Hotel führte. Auf dem Weg habe ich mal eine nette recht offene Bar gefunden, wo ich in der hintersten Ecke meine Beine hochlegen konnte und die Optionen für Morgen durchspielen konnte. Entweder bis Gadag oder 118 km bis kurz vor Hospet. Mal schauen wie es Morgen läuft. Ich hatte mal wieder viele Kontakte doch viele konnten hier nur Hindi. Das Englisch ist hier nicht mehr so ausgeprägt. Ich habe Chickenkebab no spicy und Naan bestellt und es war wirklich mal nicht scharf und dafür lecker. Trotz der Knochen, die habe ich unter den Tisch einer der Katzen gegeben denn die Andere hatte schon eine Maus im Mund. Dann saß ich beim letzten Bier mit Snack und es gab den ersten Regen mit Gewitter. Was für ein Erlebnis. So reine Luft danach. Bin auf Zimmer um mit meiner Schwester zu skypen.

Am Morgen bin ich noch eine viertel Stunde früher aufgestanden und konnte mal wieder gut Verdauen. Ich glaube, mein Körper hat sich endlich umgestellt. Der heutige Weg war recht langweilig. Da ich jetzt auf einem anderen Highway unterwegs war, war er wieder mit Baustellen behaftet. Ich glaube, es sind alle Straßen in Indien im Ausbau. Bedrohlich kommt dann jeden Morgen der rote Planet empor und heute hatte der Highway null Schatten. Im ersten Ort nach 35 km bin ich vom Highway abgebogen, um durch den kleinen Ort zu radeln. Sogar hier war die Dorfstraße im Neubau. Die Straße war voller Schweine, Ziegen und Kühen, Frauen in Saris reinigten gerade ihre Hütten und streuten danach wieder frische Hinduistische Symbole vor die Tür. Im Ort stand einer der alten Steintempel die aus der Hampi Zeit stammen. Nach Vorbeifahrt habe ich an einem kleinen Shop Sprite getankt und kurz später hatte sich gefühlt das halbe Dorf um mich versammelt. Als ich weiter fuhr, winkten sie mir alle hinterher und ich bin zurück auf den Highway. Noch 25 km bis Gadag, wo ich heute mal wirklich nach 60 km Schluß mache. Ich hatte das Ziel um 10:30 erreicht. Doch bei der Hotelsuche bin ich noch 5 km durch die Stadt geradelt und dabei einen weiteren alten Tempel entdeckt. Ich war schon froh, dass die Stadt etwas ruhiger war als Hubli. Meine Lodge habe ich etwas außerhalb des Zentrums gefunden und bezogen. Nicht mit perfekter Dusche es war nur mit dem bereitstehenden Behälter möglich, mit dem ich Wasser über mich schütten konnte. Doch für eine Nacht ok. Nach kurzer Rast bin ich mal wieder auf Erlebnistour ins Stadtzentrum aufgebrochen und habe gleich einen weiteren Tempel gefunden, der ebenfalls sehr alt war und im hinteren Bereich einen Pool hatte in das Jugendliche planschten. Habe dann mein Zielbier in Empfang genommen und ich habe meine Tour fortgesetzt und bin in der wuseligen Stadt wieder auf den Markt getroffen und ich wieder zum Bilder machen aufgefordert wurde. Einfach herrlich hier rum zu spazieren. Entspannend. Nach Nudeln von einem umgebauten Tuktuk bin ich zum Berichtschreiben und Absacker in eine andere Bar, wo ich jemanden traf, der mich mit meinem Rad auf dem Highway gesehen hat. Und wenn du in der Bar erzählst das du bereits 1600 km durch Indien hinter dir hast sind alle relaxt und keiner bettelt mehr. In der Unterkunft bin ich noch zu total leckerem Chicken Curry eingekehrt. Nun kann ich gut gestärkt nach Hampi aufbrechem.
Geschlafen habe ich gut und mit 5:30 einen neuen Frühstart hingelegt. Ich hatte mir das Minimalziel Kopla mit 63 km gesteckt. Zuerst habe wieder nichts wegen der Dunkelheit gesehen dazu kommt noch das alle mit aufgeblendetem Licht fahren, abblenden gibt es nicht. Doch um 6 Uhr wurde es heller und aus dem Dunst stieg wieder dieses Monster von Sonne auf. Erst immer recht schön doch kurz vor Hospet zeigte mein Thermometer 45 Grad. Bestes Radler Wetter. Ja ich hatte mein Minimalziel zum Maximalziel gemacht. Der Highway, der immer noch im Ausbau war führte durch nun zu dieser Zeit karges Bauernland. Mal auf neuer Betonpiste, mal auf dem alten Asphalt mit Schlaglöchern und mal um Brückenneubauten über Offroadpiste. Im Minimalziel war ich bereits um 10 Uhr und ich hatte heute zum ersten Mal heftigen Gegenwind und ich dachte ich bin in Partagonien mit dem Unterschied, das der Wind wohl aus einem Heissluftföhn kam. Teilweise fiel die Reisegeschwindigkeit unter 10 km/h, obwohl es flach war. Die Sonne brannte auf meine Haut, auch mein offenes Radlershirt versprach keine Kühlung. Ich war nur froh meinen Helm zu tragen, der einmal den Schweiß zurück hielt und mich vor der Sonne schützte. Meine Unterarme haben schon indische Hautfarbe. 12 km vor Hospet habe ich nochmal 4 x 200 ml Fläschchen Cola neben dem nun gebührenpflichtigen Highway geleert. Habe dann nochmal einen mit wenig Wasser befüllten Fluss überquert und war in Hospet. Gleich das erste Zimmer passte preislich und von der Ausstattung, 1000 Rupie. So überlege ich von hier meine Hampibesichtigung zu starten, auch wenn Hospet an sich nicht viel zu bieten hat. Doch die Unterkünfte in Hampi sollen nicht den Standard von Hospet haben. Ein weiterer Grund hier zu bleiben. Nach großem Rundgang sitze ich nun bei Kingfisher und Mix Vegetable Pakoda. Sehr lecker und Magen füllend und nicht scharf, Kartoffelgeschmack. So denke ich hier zu bleiben und mich morgen früh von einem Tuktuk zum Hampi Basar schufieren zu lassen. Dort zu Frühstücken und dann auf eigene Faust auf Besichtigungstour zu gehen. Am Abend hatte ich noch netten Kontakt mit dem Barpersonal. Nun regenerieren ich in meinem Bett und habe keinen Wecker gestellt, den habe ich in mir und so war ich um 5:30 wach und habe mir den Luxus gegönnt mich noch mal rum zu drehen, den es ging ja heute nicht mit dem Rad weiter. Den ich bin dem Beschluss vom Vorabend treu geblieben und um 2 weitere Nächte verlängert. Nachdem ich ein Tuktuk für 200 Rupie gefunden hatte, ging es knatternd die 14 km zur alten Königsstadt, die am Fluss Tungabhadra gelegen ist und sich mit dem Virupaksha Tempel und der heiligen Furt Neu Hampi nennt, daran anschießend im Osten der Tempelbereich alt Hampis und südlich das königliche Zentrum. Die ältesten Bereichen sind ca. aus dem 5. Jh. Mein Tuktuk setzte mich in einer der wenigen von kleinen Häusern gesäumten Gasse Hampis ab. Homestay die wirklich nicht meiner Unterkunft gleichten doch der Preis war nicht viel günstiger. Im zweiten Stock war meist ein kleines Restaurant. Also hatte ich zum relaxen die richtige Entscheidung getroffen in Hospet Quartier zu beziehen. Auch meine geplante Weiterreise über die Fähre wäre gescheitert, den es war nur ein normales Boot.
Doch die Landschaft war sehr beeindruckend, es waren wieder diese Felsen aus riesigen Kieselsteinen bestehend doch es sollte noch alles getoppt werden. Zuerst besuchte ich den Virupaksha Tempel vor dem 2 große Tempelwagen standen. Ich bin durch den Seiteneingang, durch den gerade auch ein Elefant geführt wurde. Ich habe auch das Besondere des Tempels in der hintersten Ecke gefunden. Da fragt man sich wie dies vor so langer Zeit gebaut wurde. Es gab ein kleines Loch in der Tempel Wand durch das Licht hindurch fiel und auf einer Wand den Schatten des mächtigen Haupteingangs projizierte, doch was dabei unglaublich war es stand auf dem Kopf. Unerklärlich, faszinierend. Danach bin ich auf den Hamakuti Hill, der glatt geschliffen war und mit kleinen Tempeln übersät war. Auch hier gab es bizzar aufeinander gestapelte Steine. Der Blick über das Land war ebenso imposant mit den Palmen und Felsformationen. Auf der anderen Seite des Hügels ich meinem Navi zum Matanga Hill gefolgt, auf den ein abenteuerlicher Pfad führte, doch es sollte noch besser werden denn bald hörte der Pfad vor einem Fels auf. Doch ich fand einen Schlupf in den Berg hinein, der auch aus den unglaublich großen Steinen bestand. Doch dann umfing mich Dunkelheit. Sollte ich weiter gehen? Ich bin es und ich bin unter dem Berge. Ab und an schien mal durch Ritzen die Sonne hindurch. Ich konnte mich nur noch durch Fühlen vorwärts bewegen und ab und an gab es eine Sackgasse, so habe ich mir scharf gemerkt, wo ich herkam. Gefühlt war ich eine Ewigkeit im Berg gefangen, doch dann war ich tatsächlich auf der anderen Seite wieder raus und war auf der Treppe, die ganz nach oben führte. Ich glaube den Weg geht kein Tourist, geschweige sonst wer. Doch für mich ein echtes Highlight in Hampi. Ich war nicht nur auf, sondern auch im Matanga Hill. Es wurde auf dem Berg bzw. auf dem Tempeldach mit dem atemberaubenden 360 Grad Blick belohnt. Hier wurden die Ausmaße von Hampi erst Sichtbar. Mal wieder ein Weltkulturerbe was es verdient hat. Ich bin fasziniert. Hinunter ging es nun zum Achuta Raya Tempel mit dem langen Sule Bazar der von Säulengängen bis zum Fluss gesäumt war. Nun ging es 2 km vorbei an kleineren Tempel durch die Hitze zum Vitthala Swami Tempel, der 600 Rupie Eintritt kostete, andere Sachen eingeschlossen wie ein Museum und ein Palastbereich den ich später noch besuchen sollte. Im Vitthala Swami Tempel, war das Wahrzeichen Hampis zu bestaunen. Der steinerne Tempelwagen. Ihn mit eigenen Augen zu sehen war toll. Kaum zu glauben was die Menschheit vor so vielen Jahren geschaffen hat. Von hier bin ich die 3 km zurück zum Backpackerdorf Hampi gelaufen, wo es zu Mittag Spagetti Tuna gab. Relaxen, Navi neu eingestellt zum königlichen Zentrum, nach 2 km bin ich über eine Mauer ab ins freie Gelände abgebogen, neues Abenteuer durch Stachelbüsche zur Audienzhalle des Königs die aber nur noch als Mauerreste zu sehen war. Doch auch hier waren die Ausmaße gigantisch. Die Mauern erinnerten an die Mauern in Cusco Peru. Perfekt ineinander eingepasste. Ich bin weiter zum Zenana und Lotus Mahal, wo ich mein Ticket wieder nutzen konnte. Die Dimensionen waren unbeschreiblich. Zuviel. So habe ich mir ein Tuktuk verschafft der erste wollte 1000 Rupie, als ich gegangen bin nur noch 600. Ich wollte 250 und habe mit einem anderen 300 ausgemacht. Der fuhr mich in den nächsten Ort, wo ich ins Tuktuk seines Bruders umgestiegen bin und ich war um 14 Uhr zurück. Hampi in 5 Stunden, Abends wollte man es mir im Restaurant nicht glauben und ich musste meine Bilder zeigen, ob ich alles gesehen haben. Nach der Bilderschau nickte man und gratulierte mir. Im Hotel konnte ich nicht ruhen den im Zimmer neben mir war der Aufenthaltsraum des Hotelpersonals und es war über laut. So habe ich geduscht mit Mama und Schwester geskypt und bin ab zum Abendessen. Am nächsten Tag habe ich mir die Finger wund getippt. Morgens und nochmal Nachmittags, doch jetzt habe ich es geschafft und brauche nicht noch einen Tag zu verlängern. Morgen geht’s also weiter zur nächsten Königsstadt Badami, 2Tage von hier.

Vom 16.April 2019 - 21.April 2019 Tag 36 - Tag 41
Etappe Hospet-Bijapur 249km

Datum km Schnitt max km/h Höhenmeter Zielort
16.4.2019 136,70 17,10 37 342 Badami
19.4.2019 122,38 19,01 44 223 Bijapur

Ja, ja von wegen 2 Tage bis Badami, ich sitze gerade im Mookam Bika Deluxe Garden Bar nach verrückten 136 km. Alle hupt um mich herum, es wird gequatscht und alle drängen auf meine Bank und ich hatte mal wieder einen super Tag. Der Biergarten ist wie ein Käfig eingefasst denn drum herum springen die Affen, um eine Beute zu machen.
Doch zuerst mal zurück zum Tagesanfang. Wecken des Personals im Dunkeln, Checkout und hinaus aus Hospet. Die ersten 14 km über die Straßen, die ich auch in die Stadt hineingekommen war. Überall kleine Müllfeuer, der von den Unberührbaren schon zusammengefegt war und von ihnen angezündet wurde. So hatte ich ab und an brennen in den Augen. Nun folgten 50 km auf dem National Highway 50 Richtung Norden bis mich mein Navi mich auf eine kleine aber asphaltierte Straße verwies. Vorher hatte ich mal wieder, heute erst nach 50 km, meinen Stopp am Rande einer Kleinstadt eingelegt und auch hier wieder einen Dorfauflauf verursacht.
Die kleine Straße führte mich nun durch das einfache Indien der Bauern. Nur noch kleine Dörfer mit weiß getünchten Häusern, mit unzähligen Kinder, die mir immer zu brüllten. Auch wieder die Motorrollerfahrer die mich entweder mit einem Blick nach hinten verfolgten oder neben mir zu fahren um immer zu die gleiche Fragen zu stellen: Whats your Country, Whats your Name.
So langsam kamen die Badami Hills in Sicht hohe Sandstein Felsen. In einem war ein ebenfalls weiß getünchter Tempel zu sehen, auf einem anderen ein Fort. 12 km vor meinem übererfülltem Ziel gabs noch mal eine Pause diesmal ohne umringt zu werden, auch mal angenehm. 5 km vor Badami musste ich mich durch den auf nur eine Fahrbahn gezwängten Verkehr kämpfen, denn die andere Fahrbahn war mit Verkaufsständen belegt. Hier gab es schon die erste Sehenswürdigkeit Badamis, ein Wasserbecken. Es war aber ausgetrocknet und es weideten Schafe darin.
Dann war ich nach 134 km angekommen und habe noch 2 km fürs Hotelsuchen gebraucht. Habe in der besten Residenz angefragt und den Preis von 40 auf 22 Euro runtergehandelt und habe für 3 Nächte wieder eine relaxte Unterkunft. Perfekte Sightseeing Position was aus dem dritten Stock meines Zimmers ersichtlich wurde. Die Altstadt zu Füßen und die ocker schimmernden Sandstein Klippen dahinter mit einem Fort und vielen Tempeln. Bei dem ersten Rundgang durch die Gassen war ich mal wieder overflowed. Es war original Indien, Müll in den Abwasserkanälen in denen sich Rotten von Schweine tummelten aber auch den Müll gemeinsam mit Hunden und Kühen durchwühlten. Frauen saßen vor ihren kleinen Häusern und spülten Geschirr oder wuschen Kleidung. Immer war die Sandsteinfelsen mit den Tempeln durch die Gassen zu sehen. Ich war auch noch kurz am heiligen See bevor es Tomatensuppe und Fried Noodles gab, danach noch ein Bierchen. Nun liege ich im Bett und höre dem Gehupe zu was aber bald verstummt, denn Nachts ist keiner auf der Straße.

Am Morgen klingelte mal wieder kein Wecker, dafür gab es mal wieder Frühstück, Rührei mit Toast. So bin ich gestärkt zur Badami Besichtigung aufgebrochen. Bin zuerst durch die verschlungenen Gassen der Altstadt mit den Häusern, die mich an Wüstenstädte erinnern, zum Südcliff. Hier lag der Eingang zu den Badami Caves. Eintritt war 300 Rupie. Das Ticket gilt aber auch für das Nordcliff. Der erste Höhlentempel war gleich über wenige Stufen zu erreichen. Alle sind um das Jahr 536 erbaut worden, als der neue Herrscher die Hauptstadt von Hampi nach Badami. Die Tempel sind mit verzierten Wänden, Decken und Säulen aus dem gut zu bearbeitenden Sandstein gehauen worden. Die weiteren Tempel waren über weitere Stufen Berg auf entlang der Klippe zu erreichen. Der letzte war der Tempel mit den feinsten Reliefs. Von den Tempeln hatte man immer wieder einen tollen Ausblich über die Stadt mit den kleinen weißen Häusern und auf den heiligen See, der nur noch wenig Wasser hatte. Auf der Stadt zugewandten Seite die große Treppe mit den Gaths, auf der anderen Seite im Talkessel ein weiterer Tempelkomplex, der aber schon trocken gefallen war. In der Regenzeit ist der Tempel fast überflutet und vom Cliff stürzt ein Wasserfall. Somit auch keine Spiegelung des Tempels im Wasser wie im Reiseführer. Doch so konnte ich nach dem Abstieg von den Badami Caves den direkten Weg durch den See zum Bhuthnat Termpel, der auf jedem Badami Bild zu sehen ist. Nehmen. In den kleinen Felsen neben dem Tempel waren Reliefs eingearbeitet. Von hier bin ich zum Eingang des Nordcliff mit weiteren Tempeln und dem Fort ganz oben was hier im Gegensatz zum Südcliff erreichbar war. Der Weg nach oben und die Ausblicke über die Stadt waren genauso imposant wie die Tempel. Auch hier waren wieder viele Affen zu beobachten. Sie hatten genauso viele Kinder wie die Inder in der Altstadt. Am oberen Tempel im Fort mit Malagatti Shivalaya habe ich mich mit Blick auf Badami auf die noch vom Tempel beschattete Mauer gesetzt und dem Lärm der Stadt gelauscht in der zu diesem Zeitpunkt eine ohrenbetäubende Wahlveranstaltung statt fand. In Indien ist Wahlphase. Doch der Ausblick war den Aufstieg mal wieder wert gewesen und in den Pausen der Wahlveranstaltung gab es auch mal ruhige Phasen den ich war hier am Nordcliff der einzigste Besucher. Indien ist einfach so laut, unglaublich nicht nur das Hupen auch die Leute brüllen sich über hunderte Meter zu, aber sie brüllen, auch wenn sie sich gegenüber sitzen. Sie kennen auch keine Headsets fürs Handy. Ich glaube das ich mal meine Ohropaxs ins Handgepäck nehme. Nach dem Abstieg vom Nordcliff bin ich noch durch die kleinsten Gassen der Stadt, wo mir plötzlich alles Schweine hektisch entgegenkamen. Kurze Zeit später wusste ich warum sie fliehen. Einige Männer hatten einige mit einem grobmaschigen Netz gefangen. Das nennt mann wohl Schweineangeln. Die im Netz werden wohl ihr Leben gelebt haben. Zum Relaxen und Bericht schreiben bin ich zu einem UB Strong Premium Bier in die offene, Affen abgesicherten, Garden Bar eingekehrt. Zuvor habe ich mir für Morgen ein Tuktuk für 800 Rupie reserviert für Pattadakal und Aiohle zu besuchen. Ich bin gespannt was mich erwartet und danach geht es mit dem Fahrrad weiter nach Bijapur was man Agra des Südens nennt. Am Nachmittag nach Penne Bolognese mit reichlich Fleischbrocken, bestimmt von den frisch eingefangenen Schweinen mit Wasser aus den verdreckten Kanälen im Bauch, habe ich mit Mama und Schwester geskypt. Hatte heute perfekten Empfang. Anschließend bin ich auf einen Gassen Rundgang gestartet und wurde dauernd zu Fotos und Sitdowns vor den Häusern aufgefordert, was ich gerne annahm, denn genau das ist es was ich am Reisen dieser Art liebe. An dem kleinen Tempel an den Gaths am See, wo eigentlich die Toten verbrannt werden habe ich mich mit Blichk auf See und Berge im Schatten niedergelassen. Am Ende des Rundganges gab es noch ein UB in der Stammbierbar, wo ich mal wieder, wie sollte es anders sein, nette einheimische getroffen habe.
Am Morgen ging es nach dem Frühstück, mit dem bestellten Tuktuk nach Pattadakal genannt Stadt der Königsrubine, hier wurden die Krönungszeremonien der Chauluka Herrscher aufwendig zelebriert. Die meisten der über 40 Tempel entstanden zwischen 733 und 746 und heute am World Heritage Day brangte ein Transparent am Eingang Free Entry. So brauchte ich keine 600 Rupie zu zahlen. Die Anlage war gut gepflegt, sogar mit grünem Rasen. Hier fühlten sich auch viele Affen im Schatten der kleinen und großen Tempel wohl. Auf dem hiesigen Gelände standen ca. 15 Tempel. Die Tempel Türme waren unterschiedlicher Bauweise. Vor dem größten stand wieder ein Nandu Bulle. Zur Besichtigung benötigte ich gut eine Stunde, die mein Tuktuk Fahrer vor der Anlage mit warten verbrachte. Nun ging es weiter nach Aihole.
Auf halbem Weg war plötzlich in einem Minidorf die Hölle los. Rundherum Zelte vor denen Ochsenkarren standen. Die Ochsen ruhten. Die besser betuchten Bauern waren mit ihrem geschmückten Traktoren da. Ich hatte sie schon auf dem Weg hier hergesehen. Alle hatten eine Ziege dabei. Es war ein großes Volksfest. Auf der Straße die undurchdringlich erschien, bewarfen sich junge Männer mit Farbpulver. Hunderte Verkaufsstände und es gab sogar Fahrgeschäfte wie Riesenrad. Dies war damals auf meiner Touristischen Rashastan Rundreise auch so nur das hier mehr los war als in Pushkar und ich der einzige Tourist war und alles viel bunter. Dann kamen wie gänzlich zum Stehen und ich konnte dieses unverhoffte Ereignis geniesen. Perfekt zwischen den ganzen Tempeln.
In Aihole gibt es mehr als 30 weitere Tempel aus der Blütezeit der Chaulukya Periode zwischen dem 7 und 9 Jahrhundert. Viele Tempel sind erst in letzter Zeit wieder entdeckt worden, da sie von den Dorfbewohnern als Behausung oder Stallung genutzt wurden. Der bedeutendste Tempel hier ist der Durga Tempel, der einen ungewöhnlichen Grundriss auf weißt, parallelen zu budistischen Klöstern. Hier habe ich auch mal wieder Deutsch gehört und gesprochen, denn hier war ein Pärchen mit Chauffeur unterwegs. Dank des besonderen Tags des Denkmals konnte ich mir hier auch den Eintritt sparen. Weiter habe ich mein Tuktuk zum 1 km entfernten Höhlentempel von Aihole gelotst, nicht so imposant wie die in Badami aber schön. Und ich konnte meinem Fahrer was Neues zeigen, er kannte ihn noch nicht und hat ihn mit mir zusammen besichtigt. Er machte ebenso Fotos wie ich. Nächster und letzter Stopp war der auf einem Hügel liegenden Meguti Tempel, ein Jain Heiligtum von 634. Hier hatte man einen schönen Blick über das relativ grüne Land.
Auf dem Rückweg hatte ich wieder viel in dem Festdorf zu sehen, denn es ging wieder kaum voran.
Nach der Rückkehr im Hotel gab es mal Penne Cabonara und ich fand Zeit die Homepage zu aktualisieren. Doch zum Bericht tippen hatte ich keine Lust und habe lieber mit dem Kuli ´die Erlebnisse des Tages bei einem letzten kühlen UB in der Garden Bar geschrieben. Mal wieder Lokals mit gutem Englisch getroffen. Neben mir, die waren Videos auf dem Handy am Schauen und als ich die Geste machte, dass es mir zu laut ist sagte er: Thats India. Da war ich über den lauten Straßenlärm froh der das übertönte und ich dies sogar angenehmer fand. Doch wir haben uns noch nett unterhalten und dabei waren die Handys Offline. Nun geht es morgen auf geschätzte 117 km nach Bijapur. Dort wohl wieder 2 Nächte nach der Anzahl der Sehenswürdigkeiten. Darunter auch das Gol-Gumbaz Mausoleum, es ist nach dem Petersdom in Rom der zweitgrößte Kuppelbau der Welt mit 38 m Durchmesser. Den Abend habe ich mit Singapur Chicken Nudeln in meiner Unterkunft beendet.

Morgens kam ich um 5 Uhr schlecht in die Gänge, doch schaffte es um 5:30 Uhr wieder auf dem Rad zu sitzen. Nach 30 km über relativ kleine Straßen traf ich auf den National Highway. Nicht ganz so breit wie der letzte doch mit gutem Randstreifen. Das Land war wieder trockener da ich wieder einige Meter an Höhe geklettert war. Heute war der erste Stopp erst nach 58 km an einer Kreuzung, hier gab es einige Geschäfte und kalte Getränke für mich. Es waren noch 10 km zum Fluss Krishna den ich über eine fast 4 km lange Betonbrücke überquerte. Er war hier zu einem Stausee gestaut und somit war auch die Umgebung wieder Grün. Über den heißen Asphalt des Highway führte mich der Weg weiter an Bijapur heran. Es gab leider auf den nächsten 38 km keine Einkehrmöglichkeit mehr. So brach meine letzte Flasche warmen Wassers an. An der ersten Möglichkeit an einem Restaurant gab es nur noch, glaube nicht mehr ganz frische, einheimische Sprite, doch 5 km weiter, an einem gut frequentierten Minitempel konnte ich gegenüber endlich eine echte Pause, bei echter kalter Sprite einlegen. Diese Pause brauchten meine Beine nach 100 km dringend. Danach musste ich weiter Arbeiten und habe mir mein Thermometer erst gar nicht mehr angeschaut. Einfach nur heiß. So habe ich im noch wärmeren Stadtverkehr Bijapur erreicht und kam im Zentrum schon an beeindruckenden Bauwerken vorbei. Nun schwirrte gleich in meinem Kopf der Gedanke wieder 3 Nächte zu bleiben. Habe zuerst ein Hotel aus meinem Reiseführer angesteuert, wo es als recht neu beschrieben wurde, doch es war eher verwohnt inklusive schlechtem Bad. Als sich am Preis auch nichts machen ließ bin ich zum Hotel gegenüber, hier konnte ich handeln und die Zimmer hatten neue Bäder. Doch wie es schien, gibt es hier ein Nightrestaurant, bin gespannt, wie es da mit dem schlafen wird. Habe da ein ungutes Gefühl. Doch nun muss ich da die 3 Nächte durch.
Nach echt guter Dusche bin ich nach 122 km strampeln um 14 Uhr einmal die Hauptstraße zum Gol Gumbaz, dem Kuppelbau, abgelaufen. Von außen schon recht imposant, bin morgen mal auf die Ansicht von innen gespannt. Anschließend bin ich in die Heritagebar des gleichnamigen Hotels, recht gepflegt und es gab das 5% Kingfisher und dazu Mix Veg. Pokoda, welches ich aus Hospet kannte. Doch hier war es komplett anders und schärfer. Zum Tagesabschluss habe ich noch eine leckere Pizza im Freiluftrestaurant meiner Unterkunft gegessen.
Der befürchtete Lärm des Restaurants blieb aus, nur in meinem Nachbarzimmer war um 3:30 Uhr der Fernseher auf voller Lautstärke. Doch nach heftigem klopfen an der Tür verstummte er wieder.
So war ich um 7 Uhr gut ausgeschlafen und konnte die überwiegend muslimische Stadt besichtigen. Es gibt viele aber teils schlecht erhaltene islamische Gebäude, darunter viele Moscheen, Mausoleen und Festungsanlagen mit Palästen, alles umschlossen von einer 12 km langen und 12 Meter dicken Stadtmauer, die ich von meinem ersten Besichtigungspunkt in ihren Ausmaßen erblicken konnte. Zu der Hinduzeit hieß Bijapur noch Vijayanagar, wie sie auch noch auf meinem Navi heißt. Im 13 Jh. begann dann die 300-jährige islamische Herrschafft. Aus dieser Zeit stammen die meisten baulichen Relikte von dem das Grabmal Gol Gumbaz das imposanteste ist. Es ist das Mausoleum von Sultan Muhammad Adil Shah einer der letzten großen Herrscher Bijapurs. Von Außen prägen das Monument die vier siebenstöckigen Ecktürme mit 57 m Höhe, die ich erklommen habe. Dann ging es auf eine Brüstung durch kleine Einlässe in die Kuppel. Unglaubliches was mich hier erwartete. Auf Knien bin ich zum nur kniehohen Geländer an den Rand der Brüstung gerobbt, um einen Blick in die tiefe zu wagen. Die Gräber die unten noch groß erschienen waren nun ganz klein. Doch noch beeindruckender als der Blick in die Tiefe war die Akustik des Mausoleum, da der Raum fast leer war entwickelte sie ein unfassbares Echo. Wenn man ein Wort sprach auch noch so leise kam es hallend mehrfach zurück. Sowas habe ich noch nie gehört. Die Kuppel die dies ermöglicht ist aus Ziegel und Mörtel und ca. 3 Meter dick. Nachdem ich noch bei der Aussenumrundung die Stadt von oben bewundert habe und schon meine weiteren Besichtigungspunkte sehen konnte ging es durch einen anderen Eckturm wieder nach unten.
Nächster Punkt war die Jama Masjid. Auf dem Weg fand ich in dem Stadtgewirr immer wieder versteckte mit Gräbern und kleinen Mausoleen. Mansche Gräber waren mit Tüchern bedeckt und wie mir ein anwesender Passant erzählte, dass die höherrangige Personen waren und das die Form der Gräber erkennen lässt was Mann und Frau war. Beeindruckend an der Freitagsmoschee war der vergoldete Mihrab und die Schmuckeinlagen im Fußboden die Gebetsteppiche nach ahmten.
Weiter ging es zur Torburg Mithari Mahal und Astar Mahal. Meist waren nur noch Ruinen der Sultan Sitze zu sehen aber in ihren Ausmaßen immer noch imposant. An der Außenmauer der Zitadelle zogen sie Wellblechhütten der Armen entlang und ich habe einen Weg hindurch gefunden und alle freuten sich mich hier zu sehen. Die Kinder haben mir zugewunken. Mein nächstes Ziel waren die am anderen Ende der Stadt gelegene Mausoleen Jod Gumbaz. Eingrab eines Generals und eins eines spirituellen Führers. Von innen waren die Gräber mit Spiegelmosaik ausgestattet. Weiterer Punkt meines Rundgangs war Bara Kaman, eine große Ruine, wo nur noch die Bögen der einzigen Halle standen. Hier habe ich mich im Schatten einer Säule niedergelassen, um zu pausieren, bevor ich durch die Zitadelle vorbei am Gagan Mahal, wo noch die Fassade mit 3 hohen Spizbögen zu sehen war, zum Hotel gelaufen bin. Frisch geduscht bin ich zum Ausruhen und Bericht schreiben ins Heritage, wo ich 2 Inder traf, mit denen ich mich erstmal wieder länger unterhalten habe bevor ich zum Schreiben kam. Morgen werde ich noch zur zweit bedeutendsten Sehenswürdigkeit Bijapurs laufen, zum Ibrahim Rauza Grabmal. Doch nun zuerst Mal was Essen. Diesmal super leckeres Chicken Curry, nicht scharf, dafür mit Knochen und ohne Gabel nur mit rechter Hand. Beim Absacker in der Magent Bar kamen mal wieder 2 Betrunkene mit zu viel und schnellem Whisky an meinen Tisch, da bin ich ja schon relaxt. Die Bilder, die sie mit mir machte, da war eins verwackelter als das andere. Beim Betrachten dachte ich schon das ich betrunken sei. Bin zum Schluss wieder ins Nightretaurant meiner Unterkunft und hoffe, dass es heute am Ostersonntag genauso ruhig bleibt.
Am Morgen bin ich wie geplant zum Ibrahim Rauza, welches einen anderen Baustiel aufweist. Es lag 1 km ausserhalb der großen Stadtmauer, so konnte ich diese auch an einer Stelle noch besteigen. Nach der Besichtigung der Grabanlage bin ich über den Markt zurück und hoffe, dass ich mich zum Tippen meines Tagebuchs aufraffen kann.
Ich konnte es, zuerst auf dem Zimmer am Nachmittag in dem Bar-Rastaurant beim Essen. Nun sitze ich nach dem Essen im Freiluftrestaurant und genieße den Abend, doch das tippen konnte ich nicht beenden denn die Batterien der Tastatur waren leer.
Ich hoffe wieder auf eine ruhige Nacht und Morgen geht es über 100 km weiter Nordwärts nach Solapur.

Vom 22.April 2019 - 29.April 2019 Tag 42 - Tag 49
Etappe Bijapur-Aurangabad 435 km

Datum km Schnitt max km/h Höhenmeter Zielort
22.4.2019 108,81 17,66 39 245 Solapur
23.4.2019 74,45 15,75 36 205 Barshi
24.4.2019 119,21 17,16 41 269 Beed
25.4.2019 133,03 18,54 37 266 Aurangabad

Auf dem Highway nach Solapur, der bisher mit dem meisten Verkehr meiner bisherigen Reise, hatte ich mal wieder einen schönen Sonnenaufgang. Die Strahlen stachen durch die am Morgen wenigen vorhandenen Wolken. Danach war es trocken, staubig und es wurde immer wärmer und zu sehen gab es auch nicht viel. So bin ich vor mich hingeradelt und noch an einem schattigen Restaurant pausiert und bin dann gegen Mittag in Solapur eingefahren. Es war stickig, das erste Hotel nach Handel immer noch zu teuer, doch die Frau von der Rezeption empfahl mir 2 andere Hotels Stadt einwärts, doch sie waren alle ausgebucht, auch die anderen, die ich noch gesehen hatte. Am Abend im teuren Hotel sah ich im Lokalfernsehen warum. Am Abend zuvor war eine großer Umzug, mit Musik, Lkws mit Lasershow und tausende von Menschen. Auch gab es heute kein Zielbier, denn die Bars waren für 48 Stunden wegen der aktuell laufenden Wahlen zu, so bin ich erschöpft zu einem Rundgang durch die Sehenswürdigkeiten arme Stadt aufgebrochen und habe weitere Sprite und Cola konsumiert um mir den verstaubten Hals frei zu spülen. So bin ich über den Tag auf 4,5 Liter gekommen, umgerechnet über 2000 Kalorien. Daher hatte ich wohl auch nicht den großen Hunger und so habe ich nur eine Kleinigkeit auf dem Foodmarket gegenüber dem Hotel am großen Cricket Stadion gegessen. Hier gab es auch kleine Karussell für die Kinder und eine Hüpfburg, trotzdem war es recht ruhig auch später im Hotel. Ich konnte mal wieder richtig gut schlafen. 8 Stunden von 21 bis 5 Uhr.
Morgens um 5:30 Uhr Start da es erstens noch kühl ist mit 21 Grad und zweitens die Luft noch gut ist, da noch kaum ein Auto unterwegs ist. Auch wenn es heut6e bis Barshi, wo ich hoffte, eine Unterkunft zu finden nur 70 km sind, bin ich zügig bis zum zweiten Stopp in Vairag durchgefahren. Hier habe ich 2 Sprite getrunken und etwas ausgeruht für die letzten 20 km. Ich habe das Gefühl, das es von Tag zu Tag heißer wird, um 11 Uhr waren es 44 Grad und ich bin gespannt, wann die 50 Grad geknackt werden. Der Rachen trocknet durch die heiße Luft, die man einatmet total schnell aus und zum Schluss kommt immer noch als Krönung die Unterkunftssuche in einer staubigen und stickigen Stadt. Dies Mal Barshi die noch nicht mal jeder Inder kennt. Alle Straßen waren aufgerissen und nur notdürftig wieder zugeschüttet, es wurden Leitungen verlegt, so staubte es noch mehr und es war keine Unterkunft zu finden und das Fragen hier in Maharashdra war auch nicht mehr so einfach den das English ist nicht mehr so verbreitet. Doch kurz bevor ich die Stadt fast wieder verlassen hatte und ich zum hundertsten Mal zum Selfie gestoppt wurde, fragte ich die beiden nach Lodging. Er verstand mich und zeigte gleich nach links neben uns, wir standen vor der Einfahrt. Auch hier keine Anzeichen von Schildern, die man lesen konnte. Doch ich hatte ein Zimmer für 12 Euro und das fast so gut wie gestern. Um 12 Uhr bin ich schon auf Ortsbesichtigung gegangen und habe mich wieder einstauben lassen. Heute gab es, außer Staub nicht viel zu sehen, doch an jeder Ecke ein Selfie. Ich bin, glaube ich, der erste Europäer, der hier durchgekommen ist. Alle drehen sich um oder kommen aus ihren Häusern. Nach dem Essen bin ich für 2 Stunden aufs Zimmer und habe Pause gemacht, bevor ich noch auf eine Abendrunde gegangen bin und um Punkt 18 Uhr also nach 48 Stunden machten die Bars wieder auf und es gab verspätet das Zielbier. Ich bin noch eine Bar weiter gezogen, wo man im Hinterzimmer in geselliger Runde auf Matten auf dem Boden saß. Ach ja die Straße heute hatte ich noch gar nicht erwähnt. Diese endlose 70 km lange Huppelpiste machten die Etappe heute wieder zu einer gefühlten 100 km Strecke und dazu gab es noch reichlich Verkehr auf der engen Straße. Unglaublich das jeder Tag so unterschiedlich ist. Immer verläuft der Tag anders als gedacht. Was ich hier in Maharashtra auch noch lernen muss ist, das Kopfschütteln ja heißt.
Am Morgen bin ich wieder nach einer ruhigen Nacht übers schlafende Hotelpersonal gestolpert und habe um 5:10 Uhr mein Rad gepackt. Weiter bin ich über die Rumpelpiste im blendenden Gegenlicht der entgegen kommenden Autos Richtung Highway gefolgt, der mich nach Aurangabad bringen soll. Nach 10 km wurde es noch schlimmer den aus der Rumpelpiste wurde Baustelle der übelsten Art. Es wechselte sich loser Schotter mit groß seinigem Untergrund ab. Ich dachte das jeden Moment mein Reifen platzt oder eine Speiche bricht. Bei jedem vorbeikommendem Bus oder LKW hieß es Staub schlucken. Ich war immer froh, wenn ein Dorf kam den da gabs für 1–2 km den Rumpelasphalt. Nach 17 km Kampf hatte ich Yemala am Highway erreicht. Aufatmen und kleiner Stopp. Zudem habe ich mich auf dieser Strecke wieder auf über 700 m hochgearbeitet. Mein Tageshöhepunkt lag bei ca. 780 m. Der National Highway war dann echt super, bester Asphalt und ein Randstreifen für mich und die gaffenden Motorradfahrer wo bis zu drei Männer drauf Platz fanden. Ein weiterer angenehmer Stopp in Chausala war unter einem Schatten spendenden Dach. Mit meinem immer greifbaren Handtuch konnte ich mir mein Gesicht mit Wasser reinigen und es wirkte anschließend erfrischend kühlend auf meinen Unterarmen und Beinen denn es waren bereits wieder 45 Grad am Mittag. Die letzten 20 km ging es GoTt sei Dank bergab durch eine felsige Schlucht und der Blick wurde mal wieder auf eine andere Landschaft frei. Ich war genauso schnell wie die überladenen, hinter mir hupenden LKWs. Als ich mich dem Stadtzentrum von Bid oder auch Beed näherte, hatte ich wieder mit links und rechts neben mir fahrenden hinduistischen Motorradfahrern zu kämpfen. Ob ich nun mit Klaus, Michael oder Uschi auf die Frage What is your Name antwortete, war egal. Auch nach der Frage des Landes hätte ich mit Uschi oder Michael antworten können, wichtig war für sie eine Antwort zu erhalten.
Nach der rasanten Abfahrt und den Smaltalks musste ich mal wieder schwitzen, nicht weil es so heiß war, sondern das die ersten 8 Hotels ausgebucht waren oder sie wollten sich den Schreibkram für Ausländer sparen der durch eine neue Anweisung nötig wird. An einem lokalen Loding musste sogar ein Bezirks-zuständiger Beamter kontaktiert werden, der aber nicht erreichbar war. Doch hier bekam ich noch eine Adresse eine 2 km außerhalb der Stadt gelegenen Lodge, bevor ich sie erreichte erblickte ich noch ein Hotel, welches ich an der Hauptstraße noch nicht angefragt hatte. Es war noch ein Zimmer für 1300 Rupie frei. Glücklich ließ ich den Papierkram über mich ergehen und ich war nach 118 km froh ein Bett zu haben und ich konnte relaxen. Zielbier habe ich auch gefunden in der Einkaufsstraße in der Wishwa Bar. Mit jedem gab es ein Selfi da ich meinen Vorhang am Separee offen lies. Morgen sind es noch 128 km nach Aurangabad wo ich einen mehrtägigen Aufenthalt plane. Ob ich das wohl schaffe? Der Wecker steht schon mal auf 4:50 Uhr.
Ich sitze gerade bei einer der vielen Sprites 17 km vor Aurangabad. Die Restaurantbetreiber gesellten sich alle zu mir. Einen habe ich sogar mit meinem Rad fahren lassen, er war stolz wie Oskar und der kleine Junge des Ladens der schon ein wenig Englisch sprach, wollte unbedingt, dass ich nur eine der beiden Sprite bezahlen sollte und fragte dauernd ob ich hier schlafen wolle. Aber mit dem zu erreichenden Ruheziel Aurangebad vor Augen hielt mich nichts mehr. So ging es mal wieder im dichten, Abgas belasteten Verkehr bei 48 Grad in die Innenstadt zur Hotelsuche. Mal wieder 3 angeschaut und im teuersten eingecheckt, für manche Reiseradler wohl ein „no go“. Aber ich bin schon ein alter Mann mit fast 50 Jahren und brauche meine Ruhephasen. Aber ich konnte das 4 Sterne Zimmer von 55 Euro auf 27 Euro runterhandeln. Das Zimmer war perfekt mit super Internet.
Die heutigen 133 km waren eigentlich relaxt auf dem guten Highway 52 Asphalt. Ersten und zweiten Stopp eingelegt, doch nach 80 km merkte ich die Etappen der Vortage. Die Landschaft zog so an mir vorbei, trockene Flüße wovon einer gerade noch dabei war auszutrocknen. Es ging immer mal leicht aufwärts und abwärts was ich nur spürte, aber nicht sehen konnte, denn es sah alles wie flach aus. Doch bald kamen wieder bis zu 800 Meter hohe Hügel in Sicht, dich die sich der Highway schlängelte. An einem kräftigeren Anstieg habe ich oben wieder mal Pause gemacht und auf einer Bank am Shop, Teastall, Kaffebude, alle Viere von mir gestreckt und mich mit meinem nassen, frisch in Wasser getränkten Schweißtuch gekühlt. Danach kam ich bei 45 Grad im erwähnten Familienrestaurant an.
Nun sitze ich in einem Palmenbiergarten beim hier teuren 3,3o Euro Zielbier aber dafür mal draußen. Doch immer noch günstiger als in Deutschland, wenn man bedenkt, dass es 650 ml sind, somit der halbe Liter 2,60 Euro. Wenn man nach 4 harten Indien Summer Radtagen so beim Bier sitzt und sich die Bilder der letzten Tage anschaut, merkt man est wieder was man so erlebt hat. Aber auch wenn ich mir mein Feller 20h Radmarathontrikot anschaue, wenn es so von alleine vor mir steht, Staub, Salz durchdrängt. Sowas erlebt man nur auf solch einer Reise. Ich bin dankbar dies erleben zu dürfen.
Durch weitere Gassen mit Mühlen Waterstadions und sonstigem bin ich noch in eine heruntergekommene Bar zu meinem ersten Touborg Green eingekehrt. Viele Fotos wurden gemacht und auch Gespräche sind gelaufen. Anschließend gab es noch einen Chicken Cheese Burgen in kleiner Ausführung für einen Euro. In der nächsten getesteten Bar wurde das Bier noch günstiger und es gab mein Kingfisher Premium Lager oder hier wird es Mild genannt. In der Unterkunft gab es noch Penne, aber nicht so gut, danach ab aufs nobel Zimmer.
Ich habe gut geruht und von 21 Uhr bis 5:40 Uhr durchgeschlafen. Um 7 Uhr gab es ebenso nobles Frühstücks Buffet, welches fast den Preis wieder weg machte. Ich habe es ausgiebig gekostet. Es gab auch Müsli, Joghurt und ein Ei konnte man sich nach Wunsch zubereiten lassen. Auch Obst und zahlreiche indische Warmspeisen gab es. Nachdem ich meine Homepage mit der gefahrenen Route aktualisiert hatte, habe ich mein Navi auf die Aurangabad Caves eingestellt die touristisch nicht so frequentiert sein sollen. Mein Navis sagte 8 km und ich bin ihm gefolgt. Es ist der beste Weg eine Stadt zu erkunden und kennenzulernen. Ein Ziel eingeben und zu Fuß los.
Natürlich wusste ich, das noch das Mini Taj Mahal mit dem eigentlichen Namen Bibi-ka-Maqbara lag. Es ist dem Taj Mahal in Agra nachgebaut und beherbergt das Grab von Aurangzebs Frau Rabia-du-Durani.Bis dort hin waren es gut 4 km und so kam ich zuerst durch da Maikai Gate der alten Stadtmauer. Es ging noch um einige Ecken und durch Gassen und als mein erste Blick auf das Grabmal fiel, war es tatsächlich eine Kopie des Taj Mahal in Agra, welches ich schonmal besucht hatte. Da ich recht früh war ich und einzelne indische Touristen vor Ort. Einige mussten natürlich wieder Bilder von mir machen und das natürlich auf der Bank gleich vor dem Taj. So eine Bank gibt es auch in Agra nur sie ist bekannter durch ein Foto von Lady Diana. Leider war kein Wasser in den Becken und keine Fontänen in Aktion, genau wie damals am Taj Mahal, doch der Blick war ebenso toll auf das Mini Taj mit den 4 frei stehenden Ecktürmen und des Hauptbaus mit der Marmorkuppel. Im Inneren hatte man den Blick auf das eine Etage tiefer liegende Grab, welches mit Geld überdeckt war. Ich habe noch einen Rundgang durch den in Quadrate angelegten Garten gemacht, um den Prachtbau aus verschiedenen Perspektiven zu sehen. Im Hintergrund konnte ich schon die buddhistischen Höhlentempel erblicken. So langsam wurde es hier am Grabmal lauter, den immer mehr Inder strömten zur Besichtigung in das Areal. Dabei hatte ich mich gerade am Eingangstor auf einen Absatz gesetzt mit Blick auf das Taj, doch zum längeren verweilen war es mir zu laut. Also habe ich den Weg zu den Caves angetreten und hoffte, das mein Reiseführer recht hatte und man dort Ruhe finden kann.
Nach 3 km durch die Hitze Indiens hatte ich die Felsentempel erreicht und musste mal wieder den Ausländerpreis zahlen, wie in allen anderen Besichtigungsstätten. Ich 300 Rupie, Inder 25. Dies sollte man in Deutschland auch mal einführen das, wie Einheimischen für den Besuch unserer Kulturgüter auch weniger bezahlen müssen. Aber ich akzeptiere das und habe ja auch die freie Entscheidung mir das anzuschauen oder nicht. Hier in den buddhistischen Höhlen hat sich der Eintritt auf jeden fall gelohnt. Nicht nur wegen des Alters und der Schönheit der Höhlen, sondern auch wegen der Ruhe und des Ausblicks auf Aurangabad und des Mini Taj. Die Ausgestaltung war noch voll erhalten und auch die in den Fels gemeißelten Buddhafiguren im Innersten. Alles aus dem Gestein gehauen. Ich habe mich vor einem der Tempel im Schatten mit Blick auf die Stadt zum Relaxen oder sagt man meditieren niedergelassen, bis ein Inder aus dem Ort kam. Er konnte gut Englisch und sagte, dass er hier regelmäßig zur Meditation herkommt. Er sagte auch das es in einem Kilometer weitere Höhen gibt. Diese habe ich mir nicht entgehen lassen und sie waren genauso schön. Auf dem Weg dort hin durch die trockene Landschaft gab es zum Glück einen Verkaufsstand, wo ich Wasser kaufen konnte, denn mein anderer Vorrat war schon aufgebraucht. Der weg zurück war nun noch etwas weiter und noch heißer aber trotzdem schön zu laufen. Zum Schluss bin ich, glaube ich, durch die Klamotten Verkaufsstraße gekommen hunderte von Läden und die ganze Straße war von umher wuselnden Menschen gefüllt. In meinem favorisierten Restaurant namens Haveli gab es Galic Naan und ein Bier. Ein toller Tag. Nach dem Naan gab es noch Finger Potatos, also Pommes. Es war auch mal wieder Stromausfall und die Ventilatoren standen still, doch nach 10 Minuten knatterte der Generator und nach weiteren 10 Minuten war der normale Strom wieder da und es war bis auf die Inder wieder Ruhe im Lokal. Da der Kassenwart am Eingang den Fernseher über mir immer wieder Laut machte, bin ich in den Raum nebenan, wo zwar angetrunkene Locals saßen, doch ich hatte meine einer weiteren Portion Pommes Ruhe.
Am Morgen ging es mal wieder mit einem Tuktuk auf Sightseeingtour ins 30 km entfernte Ellora mit seinen 34 Höhlentempeln. Am Abend hatte ich noch überlegt nach dem ich schon die Höhlen in Aurangabad gesehen hatte den Ausflug nach Ellora doch nicht zu machen, doch dann hätte ich echt was verpasst. Denn die Dimensionen waren nicht vergleichbar. Alle Höhlentempel mit zum teil riesigen Hallen oder sie gingen über 2-3 Etagen waren aus dem vollen Vulkangestein gehauen. Besonders der Kailashanatha Tempel war beeindruckend. Solche Tempel hatte ich schon in normaler Bauweise gesehen, doch auch dieser war aus dem komplett Berg gemeißelt. Kaum zu glauben was Menschenhand vor 1400 Jahren geschaffen hat. Es erinnerte mich an Abu Simbel in Ägypten, doch dort waren es nur 2 Tempel, die aus dem Fels gehauen wurden, hier sind es 34. Sie wurden von den ehemaligen Bewohner von Ajanta geschaffen, die hier hergezogen waren um das gleiche wie in Ajanta zu tun, Höhlentempel meißeln. Die Höhlen sind teils buddhistisch, teil hinduistisch. Der Kailashanatha zählt zu den großartigsten Sakralbauten Südasiens. Eigentlich gilt er als gigantische Skulptur, wo Arbeiter insgesamt 150.000 Tonnen harten Vulkangestein abgetragen mussten bis ein 60 m mal 70 m großer und 30 m tiefer Hohlraum entstand in dessen Mitte ein 30 m x 60 m stehen gelassen wurde aus dem der Tempel gemeiselt wurde. Er symbolisiert den heiligen Berg Kailash in Tibet. Aber auch die an der heißen Felswand vorbei zu erreichenden Höhlen 30-34 waren imposant. Sie waren durch Gänge miteinander verbunden. Die Dimensionen der Hallen, der dicken mit Ornamenten versehenen Säulen, die riesigen Wandreliefs und die 2-3 Mannshohen Wächterfiguren neben dem Eingang zum Shiva Heiligtum sind nicht zu beschreiben. Und immer wieder zu bedenken das alles aus dem vollen Fels gehauen. Mal wieder eine Stätte auf dieser Welt die besonders war.
Danach war noch ein kurzer Stopp am Grabmal des Großmogul in Khuldabad. Der kleine Ort war auch von einer Mauer umgeben. Das Grab war eher schlicht in einer Moschee.
Weiter zum, auf der Hinfahrt schon gesehenen, auf einem 240 m aufragenden Granitfels stehenden Daulatabat Fort. Hier hermußte sich das Tuktuk über die Ellora Hills zurückkämpfen und die heiße Luft schlug mir entgegen. So war ich mir nicht sicher die Anlage zu besuchen, doch ich habe mich überwunden und es nicht bereut. Am Fuß steht das Chand Minar, es diente als Siegesturm und Minarett und überragt die vielen Torburgen die ich von Befestigungsring zu Befestigungsring durchschritt. Der letzte Abschnitt führte durch einen dunklen Tunnel im Berg. Die dazu überschreitenden Eisenplatten konnten im Verteidigungsfall zum Glühen gebracht werden. In dem Tunnel hatte ich Glück das mich jemand mit Taschenlampen App mitgenommen hat. Meine Batterien in meiner Taschenlampe waren leer. Nun hatte ich die obere Zitadelle, mit ihrem Ausblick auf die in Südafrika würde man sagen Tafelberge, erreicht. Die mächtige Festung war nun in ihrer riesigen Ausbreitung ersichtlich. Gut auch hier die Besichtigung gemacht zu haben, auch wenn es manchmal zu viel ist. Aber gut zu sehen, was zusehen ist. Nun brachte mich das Tuktuk die 20 km zurück nach Aurangabad, wo ich mich gleich an dem Haveli Restaurant und Bar absetzen lies, um Naan zu essen und Tagebuch zu schreiben, danach noch mal die Potato Finger mit meinem Kingfisher Premium Lager oder hier nennt man es Mild, da es nur 5% hat, aber mir schmeckt es besser.
Nach so vielen Eindrücken der letzten 2 Tage habe ich am Abend um eine Nacht verlängert, um auch mal Tagebuch zu tippen und mir eine neue Schraube für meine Klick Platte am Radschuh zu besorgen. Dies habe ich gleich am nächsten Morgen gemacht und habe sämtliche Motorrad Reparaturstätten und Fahrradläden abgeklappert. Jeder hatte eine Dose oder einen Karton mit einem Schraubensammelsurium. Von denen habe ich bestimmt 7 oder 8 durch wühlt, doch eine Senkschraube war nicht zu finden. Zum Schluss habe ich doch noch was gefunden was einigermaßen passte. Nun erstmal nach Hause denn meine Hände waren schwarz. Danach habe ich im Zimmer getippt und Abends noch mal beim Essen. Aber nicht alles geschafft. So habe ich am nächsten Morgen nochmal verlängert und nun bin ich fertig. Und morgen frisch für neue Erlebnisse.
Solche Pausen sind immer mal nötig.
Nun gibt es doch noch ein wenig vom letzten Abend in Aurangabad zu berichten. Nach dem Abschluss im Haveli habe ich doch noch Öl für meine Kette gefunden an einer Motorrad-Reparatur-Hütte, wo ich gestern schon die Schraubenkiste durchwühlt hatte. Man erkannte mich wieder und füllte mir Öl in ein Fläschchen. Man wollte kein Geld und es kam das Wort Friend, habe aber geschafft ihm doch noch 30 Rupie in die Hand zudrücken. Auf dem Weg zum Hotel habe ich gleich noch einen alten Lappen vom Straßenrand mitgenommen und am Hotel unter den Augen des Hotelpersonals Kettenservice gemacht. Habe noch eine Pepsi gekauft und bei Tea ein Gespräch mit Studenten über Krieg und Frieden, gute und schlechte Leute und über die Situation zwischen Indien und Pakistan gehabt. Wir waren der Ansicht, das das Schiksal der Menschen in wenigen Händen liegt, aber alle anderen wollen nur Frieden.