Uruguay

Berichte Grenze Uruguay - Grenze Argentinien Zur Zeit in Colonia
Vom 04.November 2016 – 13.November 2016; 10 Tag

Gesamt Uruguay: 527 km; Höhenmeter: 2707 m; Gesamt 2014/2015/2016: 31.572
km
Autor: Michael Schreiber
#Vom 04.November 2016 – 09.November 2016 Tag 252(695) - Tag 257(700)
#Vom 10.November 2016 – 13.November 2016 Tag 258(701) - Tag 261(704)
#Fotos Grenze Uruguay - Grenze Argentinien:


Vom 04.November 2016 – 09.November 2016 Tag 252(695) - Tag 257(700)
Etappe Grenze Uruguay(Chuy) – Montevideo 339 km Rad; 36 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 14.361

Datum km Schnitt;km/h Höchst;km/h Höhenmeter Zielort
04.11.16 97,88 17,89 35,59 258 Castilos
05.11.16 125,42 19,80 51,52 720 San Calrlos
06.11.16 87,02 18,91 44,65 539 Atlantida
07.11.16 52,19 18,18 36.61 100 Montevideo

Willkommen in Uruguay einem neuen Land auf meiner Reise. Auch hier lag die Zollkontrolle 2 km hinter der Grenzstadt Chuy und dort war der Einreisestempel ruckzuck im Pass. Ich folgte nun der Ruta 9 durch Uruguay zu meinem ersten Ziel namens Castillos ca. 70 km von der Grenze entfernt. Das Radeln war heute schwer, der Wind machte mir zu schaffen, besonders auf den letzten 10 km, wo die Straße ins Landesinnere bog. Die Straße war auch kurz mal als Start und Landebahn für Flugzeuge ausgebaut, aber zum Glück wollte gerade kein Flugzeug landen In Castillos habe ich ein Hotel bezogen und mich auf Geldbeschaffung zur Bank aufgemacht. Doch am Automaten gab es kein Geld so habe ich mich in die Schlange der Kunden am Schalter eingereiht. Das Geld wurde in Bündeln zum Kassierer gebracht der es dann an die Kunden ausgab und auch an mich nach dem mein Pass kopiert war. Ich habe gleich 10.000 Pesos abgeholt und meine restlichen Reais eingetauscht. Es gab auch wieder 1.000der Scheine denn 1 Euro sind 32 Pesos. So war nicht nur das Geld wieder neu, sondern auch die Zeit, die Sprache, das Bier, die Leute und die Eindrücke. Habe schonmal das Gefühl das in der Stadt nicht so Rücksichtslos gerast wird. Habe nach dem ich Geld hatte einen Bummel durch den Supermarkt gemacht und den Ort erkundet um am Plaza ein Schnitzelbrötchen gegessen und Uruguay auf mich wirken lassen. Abend im Hotel selbst Abendbrot gemacht und im Hof Homepage gepflegt.
Ich sitze nun in San Carlos in einer Pizzeria und erzähle euch vom heutigen Tag. Er begann um 5:30 Uhr mit wecken, da war es schon hell da es in Uruguay keine Sommerzeit gibt und Frühstück gab es 2 Stunden später. So habe ich das Restbrot vom Vorabend gegessen und um kurz vor 6 auf dem Rad gesessen und Castillos verlassen. Ich bin weiter der Ruta 9 gefolgt. Sie war gut zu fahren, mäßiger rücksichtsvoller Verkehr. Die Landschaft zog an mir vorbei. Gauchos waren am Vieh hüten. In Uruguay ist hauptsächlich Gaucholand, Viehwirtschaft. Sonst gab es unterwegs nur einen Ort in dem ich eine Pause mit Kaffee und Käsecousins einlegte. Die grüne Hügellandschaft mit Palmen war sehr beruhigend. Meist war ich auf der Straße unterwegs, den Seitenstreifen habe ich bei dem wenigen Verkehr nur genutzt wenn LKWs von hinten kamen. Auf dem Seitenstreifen waren nicht nur Kehlriemen, Schrauben und Bolzen und geplatzte Reifen zu sehen sondern auch die Vielfalt der Tierwelt, leider in toter Form, schlangen, Gürteltiere, Schildkröten, ganze Bisamratten und Hunde und Katzen. Alle diese Tiere sind zu Stinktieren mutiert denn der Verwesungsgeruch ist nicht angenehm.
Nun habe ich lecker Pizza gegessen und es gibt auch wieder un Litro Cerveza. Habe mich dann auf Unterkunstsuche gemacht, in dem ersten Hotel feilen die Fliesen von der Wand, das habe ich dann gelassen und bin 2 Straßen weiter, da wars OK. Nun sitze ich wieder in dem Café Plaza und lasse den Abend ausklingen.
Ja das Frühstück ist wieder geschrumpft im Gegensatz zu Brasilien, na so mache ich halt unterwegs wieder Kaffeepausen wie auch heute. Auf der Strecke waren einige Autofriedhöfe zu sehen mit Oldtimer aus der Anfangszeit des Autobaus. Zum teil schon mit Gras überwuchert, ein toller aber auch gleichzeitig trauriger Anblick. Früher waren die Autos echt noch schön nicht so wie der heutige Einheitsbrei. Nachdem ich von der Ruta 9 auf die Ruta 1 hatte ich Begleitung durch einen Rennradfahrer, der hier viele unterwegs sind. Berg ab war ich immer der schnellere, Berg auf er. Doch als ich eine Pause einlegte habe ich ihn ziehen lassen.
In Atlantida habe ich nun den Rio de la Plata erreicht der sich aus dem Rio Uruguay bildet und die Grenze zwischen Argentinien und Uruguay bildet. Habe erst auf der Hotelterrasse relaxt und bin dann zum Spaziergang entlang des Strandes aufgebrochen. Er ist durch Felsen unterbrochen, wo sich viele Angler aufhalten. In einem Restaurant in den Dünen bin ich zum Essen eingekehrt mit tollem Blick übers Wasser und habe dem Meeresrauschen gelauscht. Als Hauptspeise hatte ich Hühnchen mit Püree und als Nachtisch Spagetti Bolognese. Um 17 Uhr fülle sich der Strand mehr und mehr, den Urus ist es wohl am Tag zu heiß.
Morgens ging es auf nach Montevideo in die Hauptstadt über die Ruta 1 bevor ich nach 15 km auf die Rambla der Küstenstraße abgebogen bin, vorbei an Dünen und Stränden und dann war Montevideo in Sicht. Bin immer weiter dem Weg an der Küste gefolgt, auch wenn es etwas weiter war. So bin ich ganz relaxt ins Herz von Montevideo vorgedrungen und in einem Alten Stadthaus mein Zimmer bezogen. Dies war im gleichen Stiel des alten Hauses eingerichtet, hohe Decken, schöne alte Türen usw. Ich war schnell geduscht und los ging es auf Entdeckungstour. Zuerst die Touristeninformation in der Neustadt besucht und von dort zur Altstadt Ciudad Vieja gelaufen. Auf dem Weg habe ich die Reiterstatue des Volkshelden Gral. Artigas und das darunterliegende Mausoleum besucht. In der Altstadt habe ich noch einen Rundgang durch die Kathedrale gemacht und bin weiter durch die Fußgängerzone zum Mercado Puerto, einer alten Markthalle in der nun Restaurants angesiedelt sind. Ich bin aber lieber in eine nebenan gelegene Seemannskneipe. Ein Mann saß fast ohne Zähne mit Gitarre an der Theke und 2 andere daneben. Ich habe dann dem Schauspiel zugeschaut und der Gitarre zugehört. Der alte Mann der vor dem Haus fürs einparken zuständig hat auch Essen geholt. So habe ich noch 2 Empanadas bestellt, nachdem ich schon einen geschenkt bekommen hatte. Ich bin hier der einzige Auswärtige, sonst nur Stammpublikum. Zwischen durch kam noch ein Schuhputzer rein der einem Gast noch die Schuhe poliert hat.
Draußen fuhren dauernd Container aus der Heimat vorbei mit der Aufschrift Hamburg-Süd. Diese waren auch viel in Süd-Brasilien zu sehen. Da sieht man das Deutschland noch eine große Exportnation ist. Auf dem Rückweg bin ich dann noch mal zu Spagetti eingekehrt und ab ins Hotel.
Am Morgen gab es dann das Frühstück aufs Zimmer 2 Minibrötchen mit Schinken, 2 Toast mit Käse und Wurst, eine Tasse Kaffee und eine Apfelsine.
Mit Stadtplan bewaffnet, bin ich gut gelaunt los gestapft vorbei am alten zerfallenden Bahnhof zum Regierungspalast. Es ist einer der 7 prächtigsten der Welt aus Marmor und Granit in verschiedenen Farben. Über der Zentralen Halle war eine Galerie von Figuren angebracht die über dem Gebäude thronten. Fürs Publikum war er erst ab 10:30 Uhr geöffnet, so bin ich noch zum restaurierten Mercado Agricola de Montevideo und weiter zu einem Radladen den ich im Internet gefunden hatte, doch er hatte auch keinen neuen Frontroller für mich. Von dort bin ich zurück zum Palast wo ich eine kostenlose Privatführung durch die Haupthalle bekam in der die 2 Kammern des Parlamentes abzweigten. Meine Führerin empfahl mir noch zum Estadio Cenenario zu gehen. Denn dies ist das erste WM Stadion der Fußballgeschichte. Hier wurde Uruguay der erste Weltmeister. Im Museum war auch der alte Weltpokal zu bestaunen, so wie alle Weltmeisterteams.
Von dort bin ich die fast 5 km zurück zum Hotel gelaufen und auf dem Bett relaxt. Anschließend bin ich zurück in die Hafenkneipe zum Tagebuch schreiben. Heute kamen viele bekannte Gesichter aber anstatt des Schuhputzers tauchte ein Arzt im weißen Kittel mit Blutdruckmessgerät auf. Promilmesser wäre besser.
Am nächsten Tag, nachdem ich ausgeschlafen hatte, bin ich auf Museumstour gegangen, genau richtig den am Morgen war es regnerisch. Bin zuerst zum Museum de Gaucho in einem alten Stadthaus mit prächtigem Treppenhaus, das Haus an sich war fast sehenswerter als die Ausstellung von Gauchos Pferdeausrüstung, dessen Waffen und Kleidung, doch die Sporen waren schon imposant Auf dem Weg zur Altstadt und dem weiteren Museen habe ich noch DVDs gekauft für die Datensicherung. Bin dann im Casa de Rivera gewesen. Fast alle Museen sind hier kostenfrei zu besichtigen. Im Mercado de Puerto habe ich Empanadas pikante und mediterran gegessen, sehr lecker! Weiter noch eine Runde entlang des Hafens gedreht und zum Abschluss in meine Hafenstammkneipe eingekehrt.
Hie war wieder volles Programm. Viele bekannte Gesichter, der Schuhputzer kam wieder, dann der alte Mann mit seiner Gitarre, man schloss Freundschaften und plötzlich hatte ich ein weitere 1 Liter Stubiflasche auf dem Tisch stehen, da habe ich von meinem Freund Einparkhilfe noch Empanadas holen lassen. Zum Schluss tauchte noch der Arzt auf und diesmal kam ich nicht um Blutdruckmessen herum, doch es war alles bestens. So kann ich morgen beruhigt weiter radeln.


Vom 10.November 2016 – 13.November 2016 Tag 258(701) - Tag 261(704)
Etappe Montevideo – Grenze Argentinien 187 km Rad; 7 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 14.548

Datum km Schnitt;km/h Höchst;km/h Höhenmeter Zielort
10.11.16 104,47 14,70 36,24 556 Eclida Paullier
11.11.16 80,66 19,90 43,43 534 Colonia del Sacramento

Über die Rambla die auch die Ruta 1 ist ging es relaxt hinaus aus Montevideo. Doch der starke Gegenwind war wieder da und es ging nur gerade aus. An solchen Tagen fragst du dich warum du dir das eigentlich antust, mit Rucksack und Bus ist das doch viel einfacher. Ja, aber dann hätte ich nicht die Leute von der Tankstelle in Eclida Paullier kennengelernt, die mich mit ihrem Motorroller zu einer Pension geleitet hätten. Diese war nicht als solche zu erkennen und hätte ich ohne Hilfe nie gefunden. Ich hätte auch nicht den alten Mann kennengelernt der hier Wohnungen vermietet, die nicht so gepflegt sind wie sein toller Garten. In diesem Garten habe ich dann schon nicht mehr über den Gegenwind am Tag nachgedacht. Habe noch gekocht und getippt. Morgen geht’s zur letzten Stadion in Uruguay, Colonia passt ja zum 11.11. .
Am Morgen war der Wind wieder auf meiner Seite und um 6 Uhr war ich auf dem Weg zur alten Schmuggler Stadt Colonia del Sacramento die von den Portugiesen gegründet wurde. Auf den letzten Kilometern musste ich den Druck auf die Pedale reduzieren, denn das Kettenschloss begann sich langsam aufzulösen. Doch ich habe es glücklicherweise bis zum Ziel geschafft und bekam im Radladen in Colonia 2 neue Kettenschlösser geschenkt. Habe in der Zeit wo ich auf mein Zimmer warten musste noch das Fährticket nach Buenos Aires besorgt, die Kette repariert und mit der Schwester telefoniert. Nachdem ich wieder frisch war habe ich mich auf den Rundgang begeben und den Leuchtturm bestiegen mit Blick über den Rio de la Plata. Weiter bin ich über den Plaza Major zur Kirche und gegenüber habe ich mich in einem Restaurant niedergelassen und den Leuten zugeschaut. Danach bin ich zurück zur Küste den so groß war Colonia nicht. Immer wieder waren alte Autos zu entdecken die im Ort als Deko abgestellt sind. Chille nun in einem Café mit Blick auf den Rio, dies kostet auch doppelt so viel bei den Getränken. Bin dann zurück zum Hostel und habe neben an eine schreckliche Pizza Hawai gegessen und das angeschlagene Kölsch gab es auch nicht. Den Abend habe ich mit vielen Deutschen und einem US-Boy im Hostel verbracht und habe viel von unseren Reisen erzählt. Einer war schon 1,5 Jahre unterwegs. Er wollte eigentlich nur Europa bereisen als er jemanden kennenlernte der ihn mit nach Südamerika genommen hat. So kann es gehen. Es war ein schöner deutscher Abend und um halb eins ging es ins Bett.
Am Morgen habe ich versucht meine weitere Route von Buenos Aires nach Chile zu planen, dabei sind 3 Varianten heraus gekommen und nun kann ich mich nicht entscheiden. So bin ich dann durch Colonia spaziert, etwas auf den Felsen am Wasser gechillt und im Cafe del Muele am Yachthafen Empanadas gegessen und schöner Musik unter anderem Buenavista Social Club gelauscht. Danach gab es noch eine Platte Picadas und habe dort noch ein Pärchen aus Patagonien kennengelernt mit tollen Tipps für mich. Sie haben mir die Route über San Rafael empfohlen, Sebastian ein Reiseradler hat mirnzu einer anderen Route auf Facebook geraten. Anschließen habe ich dann im Hostel noch gekocht und sonst nichts mehr gemacht.
Am Morgen standen die letzten 2 km in Uruguay zum Fähr-Terminal in Colonia auf dem Programm. Dort bin ich mit dem Rad der Autospur gefolgt und dann zum Check-In wie an einem Flughafen. Doch bei der Passkontrolle bekam man gleich den Ausreise und Einreise Stempel an einem Schalter. Dann hieß es warten und ab ins Autodeck.
Uruguay war sehr relaxt!


Fotos Grenze Uruguay - Grenze Argentinien: