China Teil 4

Berichte Flug nach Guangzhou - Gullin
Vom 04. September 2017 – 15. September 2017; 13 Tage; 665 km; 3.052 Höhenmeter
Gesamt Teil 4: 13 Tage; 665 km; Höhenmeter: 3.052 m; Gesamte Traumradreise 2014-2017: 36.937 km
Autor: Michael Schreiber

#Vom 04. September 2017 - 05. September 2017 Tag1 (779) – Tag 2 (780)
#Vom 05. September 2017 - 09. September 2017 Tag 2 (780) – Tag 6 (784)
#Vom 09. September 2017 - 13. September 2017 Tag 6 (784) – Tag 10 (788)
#Vom 14. September 2017 - 15. September 2017 Tag 11 (789) – Tag 12 (790)
#Vom 16. September 2017 - 18. September 2017 Tag 13 (791) – Tag 15 (793)


Vom 04. September 2017 - 05. September 2017 Tag1 (779) – Tag 2 (780)
Flug nach Guangzhou

Es geht los! 4 Uhr 20 ging der Wecker. Meine Schwester hatte schon Kaffee gekocht, es gab noch ein kleines Frühstück. In der Dunkelheit fuhren wie mit dem Auto über Koblenz und durch die Dämmerung nach Frankfurt. Wir kamen ohne Stau zum Flughafen und hatten so noch viel Zeit bis zur Gepäckaufgabe, so kehrten wie noch bei Kamps zu einem Kaffee ein.
Um 9 Uhr konnte ich mein Gepäck samt Fahrrad am Check-In Schalter aufgeben. Alles klappte reibungslos. Nun hieß es Abschied nehmen von Schwager Bernd und meiner Schwester Martina. Es war mal wieder ein schwerer Abschied, aber vielleicht klappt es ja diesmal mit einem Treffen in einem fernen Land.
Im Security Check musste ich meine elektronischen Sachen auspacken und einzeln durch den Scanner schicken. Meine Tasche wurde zur Seite aussortiert und ich musste zurück zum Kontrolleur, und er sagte mit das der Scanner Sprengstoffspuren gefunden habe. Es wurde noch ein Abstrich mit einem Teststreifen gemacht der aber keinen Befund aufwies. Unter Polizeischutz wurde meine Tasche untersucht. Ich kam ins Schwitzen. Doch es war wohl der Fehler das sich in der Tasche noch der Powerpack und mein Tablett war. Ich musste nun beides anschalten und da nichts explodierte durfte ich endlich zum Gate und um 11:45 Uhr waren wir startklar. Der Flug nach Helsinki dauerte 2 Stunden 20 und dort hatte ich schon eine Zeitzone überschritten und somit eine Stunden mehr auf der Uhr als in Deutschland.
Die Maschine landete am einen ende des U-förmigen Terminal und ich musste an das andere Ende. Es war ein langer Weg zu Fuß. Bevor ich mein Gate erreichte war noch die Passkontrolle und somit habe ich die Schengenzone verlassen. Am Gate kam gleich durch die vielen Reisegäste aus China ein Feeling auf als wäre ich schon dort. Als Platznachbarn hatte ich aber einen Schweden der auf der Uhr als in Deutschland.
Die Maschine landete am einen ende des U-förmigen Terminal und ich musste an das andere Ende. Es war ein langer Weg zu Fuß. Bevor ich mein Gate erreichte war noch die Passkontrolle und somit habe ich die Schengenzone verlassen. Am Gate kam gleich durch die vielen Reisegäste aus China ein Feeling auf als wäre ich schon dort. Als Platznachbarn hatte ich aber einen Schweden der auf Geschäftsreise war.


Vom 05. September 2017 - 09. September 2017 Tag 2 (780) – Tag 6 (784)
Etappe Flughafen Guangzhou – Guangzhou 39 km Rad; 69 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 73 km

Datum km Schnitt H/KM/h Höhe Ziel
05.09.17 39,12 17,65 32,40 73 Guangzhou

Der Flieger aus Helsinki landete pünktlich in Gunangzhou. Vor der Passkontrolle war eine lange Schlange. Es sah aus wie bei der Black Mamba im Phantasialand. Es dauerte fast eine Stunde und ich stand am Gepäckband, wo mein Fahrrad schon seine Runden drehte. Ich suchte mir eine ruhige Ecke um mein Rad fahrbereit zu machen. Mir schaute das Terminalpersonal dabei zu. Nun war mein Rad gesattelt und es ging hinaus aus dem Flughafen. WOW! Was war das für eine Luft, ich wurde erschlagen von dieser schwül warmen Luft bei 28 Grad. Zuerst musste ich noch eine Runde um den Flughafen machen, denn die 4 spurige Straße verlief nur in eine Richtung und wandte sich nach kurzer Zeit wieder Richtung Stadtzentrum. Ich folgte ihr und ich kam gleich wieder gut mit dem Verkehr klar. Ich schloss mich den Fahrrädern mit und ohne Motor, Mofas usw. auf dem rechten Fahrstreifen an, aber ich musste öfter auf die 2 oder 3 Spur wechseln um anhaltenden Autos auszuweichen. Ich hatte auch schnell gelernt das sich Fahrräder auch bei rot über die Kreuzungen schleichen. Bin später auf eine kleinere Nebenstraße abgebogen, doch hier war Verstopfung und zu der Schwüle kamen jetzt noch die Abgase.
Doch nach 40 km und einem Starkregenschauer hatte ich dank Navi meine Unterkunft erreicht, gleich neben dem bedeutendsten Tempel der Stadt. Was für eine Stadt mit mittlerweile 11 Millionen Einwohnern im Zentrum und 17 mit Umland. Das Hotel war für 20 Euro in gutem Zustand sogar mit Regenschauerdsuche im Bad, die ich gleich nutzte. Das Duschen wurde mit Klängen aus dem Tempel nebenan begleitet. Zu diesem machte ich mich trotz Müdigkeit nach dem Frischmachen auf. So wie es ausschaute, fand eine Feuerbestattung eines hohen Mönches statt. Ein Zug von Menschen teils in Mönchskleidung zog von der Straße in den Tempel ein und auf dem Verbrennungsplatz war eine Barke aus Pappe und Papier aufgebaut. Doch ich bin weiter zum Einkaufen gegangen, als ich später wieder vorbeikam war nur noch dampfende Asche zu sehen.
Bis ich einen großen Supermarkt gefunden hatte dauerte es. Es gab meist nur kleine Läden, wie 7Eleven, wo es nur Getränke und Fertiggerichte gab. Den Supermarkt den ich fand war riesig und erstreckte sich über 4 große Etagen. Ich kaufte Brot, Käse, Kaffee und Wasser für das Frühstück.
Am Abend bin ich noch losgezogen durch das Straßengewirr bis zum Perlfluss an dem Guangzhou liegt, denn ich wollte nachschauen, ob die Vietnamesische Botschaft wirklich im Landmark Hotel beheimatet war. Ja sie war es. Nach einem Tag bin ich schon ganz ins Abenteuer eingetaucht. Der Perlfluss war in die Abendlichter getaucht und die Skyline von Downtown mit dem 488 m hohen Canton Tower glitzerten über dem Fluss.
Die Millionenstadt hat immer noch das chinesische Flär erhalten, überall wird in kleinen Läden an Sachen gewerkelt, hier werden Klimaanlagen gebaut dort Kompressoren zusammen gebaut. Abends hört man nur noch das ratschen von Klebeband, womit die Ware verpackt wird die am Tag produziert wurde, und sie wird anschließend mit Kleintransportern abtransportiert.
Aber ob ich mich so schnell an das Klima gewöhne ist fraglich. Auch heute wurde die Schwüle von kurzen Schauern neu befeuert.
Ich habe aber super geschlafen und nach dem Frühstück habe ich mich gleich auf den Weg zur Botschaft gemacht. Und wie geil war das denn? Der Warteraum war leer und ich kam direkt an die Reihe. Ich gab mein Formular ab, welches ich schon in Deutschland ausgefüllt hatte ab. Der Beamte schaute drüber und verlangte ein Passbild und fragte, ob ich einen Monat oder drei bleiben wolle. Ich sagte 3 Monate. Er nickte und sagte das ich es am Montag abholen könne. Als ich aber sagte das ich nur bis Freitag in der Stadt sei war es auch ok. Danke Vietnam! So bekomme ich Freitag mein 90 Tage Visum und meine Weiterreise ist schon am ersten Tag gesichert und ich habe keinen Stress.
Da ich eh wieder hier am Perlfluss war habe ich mich für eine Wanderung entlang des Flusses zum Canton Tower entschieden. Mein Navi sagte mir 10 km, am Ende waren es 13 km. Eine tolle Promenade mit vielen Panoramen auf die Skyline und Parks am Ufer. Hier wurde viel musiziert und Gruppen hatten sich zum Singen getroffen. Einfach Schön.
Doch in der ganzen Zeit habe ich noch keinen Nichtchinesen gesehen, das hatte ich noch nie. Ich wurde auch immer angestarrt und kleine Kinder waren erschrocken. Am Canton Tower angekommen war mir der Preis und das Wetter zu schlecht um ihn zu bezwingen. Der Name des Tower ist der ehemalige Stadtname. Da sich das Wetter wieder zu zog bin ich mit der Metro zurück gefahren. Am Nachmittag habe ich meine Beine ausgeruht und die ersten Bilder auf meine Homepage gestellt.
Abends bin ich zum Essen in eine kleine Gasse gegangen und für meinen Absacker habe ich auch eine geile Sache gefunden. Ein kleiner Laden mit Stühle davor, als Tisch ein alter Schreibtisch. Hier kostet das Pearl-River Beer 4 RMB also 50 Cent für die 0,6l Flasche.
Gut genächtigt bin ich am nächsten Tag wieder auf Entdeckungstour gegangen, da ich seit dem Besuch der Touristeninformation im Canton Tower im Besitz eines Stadtplan bin habe ich mir eine Route zusammen gestellt.
Durch kleine Gassen und über große Straßen bin ich zum Liurong Tempel gelaufen. Auf dem Weg war ich von der Sauberkeit der Stadt begeistert. Morgens wird alles piko bello gereinigt, da könnte sich manche deutsche Stadt eine Scheibe abschneiden.
Am Tempeleingang waren 5 RMB, 0,7 € Eintritt fällig. Der Tempel wird von einer 7 stöckigen Pagode geprägt. Der Eingang wurde von 4 daoistischen Wächtern bewacht. In den Nebengebäuden war der Buddha in verschiedenen Posen in Gold dargestellt.
Von hier ging es weiter zum Yuexiu Park, der sich über einen Hügel erstreckte und auf jeder Anhöhe ein Monument, darunter Sun Yat Sen ,der Zhenhai Tower und am Fuß des Hügel ein Fußballstadion. An jedem freien Platz des Parks wurde getanzt und Tai Chi vollzogen. Tolle Stimmung. Am anderen Ende habe ich den Park verlassen und ich war wieder in Downtown. Wolkenkratzer ragten an 8-10 spurigen Hauptstraßen in die Höhe, daneben wieder alte Viertel mit engen verwinkelten Gassen und auch hier war alles sauber. Ich folgte vom City God Tempel dem Touristenpfad durch die Shoppingmeile bis zum Big Buddha oder auch Dafo Tempel. Danach suchte ich mir durch verwinkelte Gassen und Hinterhöfe den Weg zurück in mein Viertel. Hier kehrte ich noch zum Essen ein. Es gab Suppe und einen Teller Reisnudeln mit Soße für 10 RMB (1,28€). Zum täglichen Regenguss war ich im Stammkiosk zu einem Bierchen eingekehrt. Ein toller Tag den ich mit Essen und Bierchen im Kiosk beendete.
Und schon hat der letzte Tag in Guangzhou begonnen. Am Morgen bin ich zu einer weiteren Erkundungstour aufgebrochen. Zuerst zum Huai Sheng Tempel einer Moschee, dessen Minarett einem Leuchtturm glich, die Gebäude waren älter und im Stiel eines Buddhistischen Tempels. Wo sonst die Buddhas stehen war der Gebetsraum mit dem bekannten Gebetsteppich. Weiter bin ich durch viele Gassen der Altstadt gelaufen, die langsam von immer mehr neuen Hochhäusern aufgefressen wird. Doch ich fühle mich in diesen Gassen viel wohler und ich glaube auch die Einheimischen. In der einen Gasse gibt es Stoffe und Leder zu kaufen, in einer anderen Schuhe und Schuhsohlen und wieder in einer anderen Alles für Haarstyling. Von Shampoo über Friseurstühle bis zu Haarwaschbecken. Schön sortiert je nach Gasse. Wenn sich ein Tempel näherte, gab es Geschäfte mit Räucherstäbchen, Buddhafiguren und andere Opfergaben, dazwischen immer wieder Obst, Gemüse und Fleisch. Man zerlegte halbe Schweine auf der Gasse. Ich mag das Leben hier.
Es gab nicht nur die Moschee, sondern auch eine katholische Kirche, die Gebetsbücher waren auf Englisch, z. B. das Pater Noster. Die Kirche lag in einem Viertel mit Kolonialbauten. Auch konnte ich heute die Kathedrale von innen besichtigen. Nach dem Pass vorzeigen kam ich hinein andere nicht. Auf dem Weg in mein Viertel bin ich an vielen Geschäften vorbeigekommen die Trockenfisch aller Art verkauften.
Nach kurzer Pause bin ich wieder für 10 RMB zum Mittagessen gegangen um dann mein Visum in der Vietnamesischen Botschaft abzuholen. Es lag schon bereit. Das war bisher mein schnellstes und unkomplizierteste Visum. Ich bin glücklich. 90 Tage Vietnam. Doch ich muss genau am 4.9. einreisen, da dies mein letzter Tag des China-Visums und der erste Tag des Vietnam-Visums ist.
Zurück bin ich über mir bereits bekannte Gassen zu meinem Stammkiosk gelaufen. Lasse den Abend ausklingen und morgen geht es nach Foshan.


Vom 09. September 2017 - 13. September 2017 Tag 6 (784) – Tag 10 (788)
Etappe Guangzhou – Hezhou 476 km Rad; 24,5 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 515 km

Datum km Schnitt H/KM/h Höhe Ziel
09.09.17 55,47 16,58 45,49 186 Foshan
10.09.17 114,76 19,26 44,76 321  
11.09.17 100,02 18,33 42,56 419 Liangcun
12.09.17 108,41 15,28 51,06 750 Hezhou

Um 9 Uhr ging es heute auf meiner erste echte Etappe, geplant waren 25 km bis Foshan, doch das sollte anders kommen. Anfangs kannte ich mich gut aus von meinen Erkundungen von den Vortagen. Ich überquerte einen Arm des Perlflusses und folgte einem anderen. Sie bilden den Beginn des Perlfußdeltas. Diesen wollte ich an der ersten Brücke überqueren, doch für Fahrräder gesperrt und für es zu riskieren war mir der Verkehr auf der Brücke zu dicht. Doch die nächste war schon in Sicht aber auch hier war die Überquerung nicht möglich. Aber aller guten Dinge sind drei. An der dritten war es endlich möglich hinüber zu kommen, doch ich war nun schon weit von meiner Route nach Foshan abgewichen. Zusätzlich kam nach dem Seitenwechsel noch ein 15 minütiger Regenschauer den ich an einem Hotelvordach abwartete. Anschließend zeigte mein Thermometer nicht mehr 41 Grad, sondern nur noch 36. Doch an die Schwüle habe ich mich gut angepasst, beim Radeln ist es eh angenehmer durch den Fahrtwind, der die durchschwitzen Sachen kühlt. Ich war wieder auf großen Straßen unterwegs und das ausschließlich durch Stadt. Wo Guangzhou aufhört und Foshan anfängt konnte ich nicht sagen und erkennen.
Anstatt den 25 geplanten Kilometern hatte ich in Foshan Zentrum 55 km und war Mittags dort. Das Hotel zu finden war nicht so einfach, zum Glück stand die Adresse auf meinem Ausdruck in chinesischen Schriftzeichen und so fragte ich mich durch. Doch meist wurde einem nur die grobe Richtung gezeigt, wie weit keine Ahnung. So habe ich die Frequenz des Nachfragens erhöht und beim letzten mal bekam ich eine nichts sagende Skizze aber zusätzlich zeigte mir man den weg auf einem Smartphone und ich konnte den Weg mit meinem Navi vergleichen.
Endlich geschafft und es gab wieder eine schöne Regenschauerdusche. Nun bin ich auch gleich los, denn mein Grund Foshan zu besuchen war das Zu Mimao Museum mit verschiedenen Tempeln, daoistisch und konfuzianisch An den Giebeln des daoistischen Tempel waren sehr fein gearbeitete Reliefs zu sehen. Sie waren bunt angemalt. In der Museumsanlage gab es auch Vorführungen auf den Innenhöfen, Gesang und ein Drachentanz. Der Eintritt von 2,5 Euro war angemessen. Die Preise in China sind sehr moderat.
Nach der Besichtigung bin ich in kleine Gassen verschwunden. Ich weis nicht ob diese Altstadt original war oder nachgebaut. Mitten drin war ein Paulnerbiergarten zu überhöhten Preisen 34RMB der halbe Liter, da bin ich lieber wieder ans Büdchen an der Ecke in meinem Veedel für den Preis von 4RMB des einheimischen Bieres. Das Leben war hier auch viel interessanter.
Morgen geht es hoffentlich aus dem Großraum Guangzhou und Foshan hinaus.
Start war morgens um 7:30 und es waren noch 70 km bis zum ersten Grün hinter Sihui, Ja gut, auch davor gab es ein wenig Grün am Hochwasserdamm des Flusses . Doch die 165 km wo ich in dem Ballungsraum gefangen war hat mich beeindruckt. Ich frage mich was die bis zu 17 Millionen Menschen hier arbeiten.
Doch nach Sihui wurde es schlagartig ruhiger. Die Straße verjüngte sich erst von 8 auf 4 Spuren, dann von 4 auf 2, also normale Landstraße doch immer ein Randstreifen für Radler Mofas und Motorräder, die Berge kamen in Sicht durch die auch der Highway führte doch kaum zusehen da er die kleinen Berge in Tunneln durchschnitt, wie auch die Bahntrasse mit den Hochgeschwindigkeitszügen.
Die Berge waren schön grün bewaldet meist mit Bambus. Zwischen diesen schlängelte sich der braune Fluß und auch die Straße mit kleinen Anstiegen hindurch. Es gab nur noch kleine Städte und Dörfer. Anfangs Fischfarmen links und rechts, dann Reisfelder. So hatte ich es mir hier vorgestellt. An einem kleinen Kiosk oder Markt machte ich eine Cola Pause, das Thermometer zeigte stolze 43,8 Grad. Ich musste viel trinken. Die Landschaft zog an mir vorbei. Nach 112 km hatte ich mein Ziel erreicht, aber ich wusste nicht, wo ich gelandet bin. Alles chinesisch hier. Eigentlich will man diese Erlebnisse ja, auch konnte ich kein Hotel erkennen. So bin ich zu Polizeistadion gefahren und habe mit dem Zeigewörterbuch nach einem Hotel gefragt. Der Beamte bot mir einen Stuhl an und ich sollte warten. Ich dachte schon, ob das kein Fehler war. Doch er musste erst einmal seine Uniform anziehen, dann machte er Bilder von meinem Pass, Fahrrad und mir. Anschließend zeigte er auf seinen Autoschlüssel und ich sollte seinem Polizeiauto folgen. Mit Gehupe ging es zurück auf die Hauptstraße zum Hotel. Das hätte ich nie gefunden, den es war nicht als solches zu erkennen. Der Beamte und die Hotelmitarbeiter haben mir nach dem Check In noch die Taschen auf Zimmer getragen. Polizei dein Beschützer und Helfer.
Nach der Dusche, heute ohne Regenschauer machte ich mich auf den Unbekannten Ort zu erkunden. Endlich das andere China als in der Metropole.
Vor der Amtswache entdeckte mich der Beamte wieder und ich musste mit Ihm noch nach oben. Er bot mit Essen an doch ich konnte nicht in den Topf schauen und gab mich mit einem Wasser zufrieden.
In einem Straßenrestaurant an der Hauptstraße gab es dann das ersehnte Zielbier nach dem langen Tag. Dann kam der Monsunschauer. So einen Regenschauer hatte ich noch nicht erlebt, Es goss ohne Unterlass, Sekunden schnell stand das wasser auf der Straße. Doch die Einheimischen interessierte das wenig, sie fuhren einfach weiter ob mit Fahrrad Mophet. Sie hatten sogar Regencapes für 2 Personen. Im Kiosk gab es heute low kost Beer 3,6%, danach habe ich im Supermarkt eingekauft und im Zimmer gegessen. Einen Absacker gab es noch im bekannten Restaurant nach dem Telefonat mit der Heimat.
Morgens bin ich wieder nach dem Sonnenaufgang gestartet und es hatte dichten Nebel der ganz langsam nach oben stieg, so war es bis 11 Uhr angenehm mit der Temperaturen bis 24 Grad. Doch als sich die Sonne zeigte, schnellte die Temperatur über 34 Grat.
Zu dieser Zeit war ich schon in Huaiji einer wieder größeren Stadt, wo auch schon neue Wohntürme entstanden. Eigentlich war es ein geplantes Etappenziel, doch ich bin noch 25 km weiter geradelt. Da habe ich nach einem Hotel gefragt. Mir wurde es wieder mit einem Motorrad voran gezeigt. Doch ich wurde abgewiesen, das kann in China schon mal passieren, diese Erfahrung hatte ich schon 2015 in Yunnan gemacht, da das Beherbergen von Ausländern mit bürokratischem Aufwand verbunden ist. Also weiter zum nächsten Ort, hier klappte es. Bin dann wieder losgezogen durch Liangcun, so hieß der Ort. Doch auf meinen Streifzügen hatte ich immer angst um die Radler und Mofafahrer dich sich immer den Kopf nach mir verrenken und nicht mehr nach vorne schauen. Ich scheine hier eine echte Attraktion zu sein. Mädels aus den Klamottenläden machen heimlich Fotos, Kinder laufen um mich rum um mich von vorne zu sehen. Ist echt faszinierend. Nach einem Einkauf im Supermarkt habe ich den Abend endlich mal zum Schreiben für euch genutzt.
Da ich ja bekanntlich früh starte war ich zur gleichen Zeit wie die Schulkinder unterwegs. Der Zusammenstrom aus allen Gassen wurde immer größer um so näher die Schule kam. Sie saugte die kleinen Radler wie ein Staubsauger auf, es war kaum noch platz für die Autos auf der Straße. In China gibt es alles nur in Massen auch Kinder, daher gab es ja die ein Kind Strategie. Als nächstes zeigten sich mir schon einige der markanten Bergkegel, diese hatte ich hier noch nicht erwartet, doch es erfreute mich am frühen Morgen.
Heute gab es viele Baustellen auf meiner Route, denn es wird überall ausgebaut. Diese Passagen waren schwer zu durchfahren den es gab große Schlaglöcher und Schlamm der durch das Wässern gegen den Staub entstand. Das gefiel meiner Kette garnicht und meine Vorderradgepäcktaschen bekamen langsam auch eine andere Farbe.
Doch bald war wieder schönes Radeln angesagt, kaum Verkehr auf der Straße durch die Berge, dies war wohl der Baustelle und dem parallel laufendem Highway zu verdanken. Auch hatte ich heute einige Umleitungen zu bewältigen. Erdhaufen auf der Straße und roter Pfeile nach links auf eine unausgebaute Nebenroute in schlechtem Zustand, erinnerte mich an die Staubpisten in Peru. Landschaftlich war es sehr schön hier im Gelände. Heute gab es auch die ersten 2 Anstiege mit teils 6 % und die Anstrengung schien mir ins Gesicht geschrieben zu sein. Beim meinem Stopp 11 km vor Hezhou. Die 3 Frauen schauten mich dauernd an als ich die Cola in mich schüttete und mir den Schweiß von der Stirn wischte.
Doch nach allem hatte ich auch heute mein hochgestecktes Ziel mit Hezhou erreicht und wurde von der Landschaft belohnt. Die Bergtürme aus hartem Gestein neben den Wohntürmen aus Beton. Imposanter Anblick. Doch die Stadt ist wieder mega groß für deutsche Verhältnisse und in der Häuserschluchten ein Hotel zu finden nicht einfach. Aber ich quatsche jeden mit meinem Zeigewörterbuch an und kam so zu meinem Ziel.
Duschen, alles elektronische aufladen und ab ins chinesische Stadtleben. Kaum zu glauben wie ich es immer wieder schaffe mich nach über 100 km auf dem Rad aufraffen kann einen Rundgang zu machen, der immer länger als geplant wird. So auch heute. Zuerst vorbei an den plärrenden modernen Läden mit ihren Lautsprecher Ansagen auf einen großen Platz, wo eine zusammengefundene Band laut chinesische Lieder ertönen lies, ein Stück weiter sangen andere. Im Hintergrund des Platzes war mitten in der Stadt einer der markanten Berge mit Pavillon zusehen, von diesen Kegeln waren im Hintergrund noch mehr zu sehen. Ich bin nun weiter durch die Fußgängerzone, wo zur Zeit die Fassaden der Läden vereinheitlicht werden und das in der ganzen Stadt. So kennt man China, Gigantomanie. Irgendwie aber auch faszinierend an diesem Land.
Nachdem ich einmal den Fluss zum traditionellen Markt überquert hatte, bin ich durch die Straße der Klemptner, Schleifhexen und Bohrmaschinenverkäufer und Farb und Pinsel Verkäufer gelaufen. Nun sitze ich am Kiosk im Möbelviertel. Hier werden ebenfalls die Fassaden angeglichen. Nach dem Zielbier packten hier die Möbelverkäufer langsam Ihre Ware wieder von dem Gehweg ein. Nun war ich interessanter und man versuchte sich mit zu unterhalten in dem man auf einen Zettel Zeichen schrieb. Ob ich wohl besser lesen konnte als zu verstehen was man mir sagte? Ich habe es einfach nur genossen den Kontakt mit den Menschen.
Mal schauen ob ich es in 2 Tagen bis Xiang Ping am Liang-River schaffe, dann mache ich dort einen Ruhetag.
Am Morgen führte zunächst mein Weg wieder Elend lange hinaus aus Hezhou bis zum Stadtrand, wo schon neue Stadtgebiete mit neuen Straßen vorbereitet wurden. Die Straße schlängelte sich in der Folge den ganzen Tag durch die, mit Grün bewaldeten Granitkegel bepflanzte Gegend. Traumhaft schön als die Sonne zwischen diesen Hügeln empor zog. Das Bild hätte in jedem Reisekatalog Platz. Ich hatte das Gefühl das hier ein Torres del Peine neben dem anderen Stand nur das die Gletscher fehlten. Doch heute war es mit 28 Grad sehr kalt den es war bedeckt. Das tat meiner Haut gut, denn aus meiner Bräune stechen wieder meinen weißen Hände hervor wenn ich meine Radhandschuhe aus habe.
Ich ließ mich weiter durch diese bizarr anmutende Gegend treiben. So toll! Und wieder ein weiteres Reiseziel auf dieser Welt das einzigartig ist.
Bei meinem täglichen Colastopp an einem Markt im kleinen Dorf saßen die Männer mal wieder beim Kartenspielen, was neben Mahjongg an allen Ecken gespielt wird. Als ich mich mit meiner Cola dazu gesellte, sprach man mit mir und ich verstand mal wieder nichts und sagte: No Chines! Und immer dann versucht man mir es in Zeichen aufzuschreiben. Ob ich dann wohl besser verstehe? Schon eigenartig.
Mich zog es dann weiter durch die Lande und heute habe ich es mal geschafft unter 100km zu bleiben, doch es reicht um Morgen bis Xing Ping am Lijiang River zu kommen. Habe meine von Deutschland gebuchte Unterkunft um einen zusätzlichen Tag gebucht. So habe ich nun eine Nacht mit und eine ohne Balkon.
In dem Ort wo ich heute nächtige kenne ich mal wieder nicht den Namen. Nach einmal Hauptstraße auf und ab laufen habe ich noch nichts zu essen bekommen, die Restaurants und Küchen machen nach Mittag zu bis Abends. Es sitzen nur die Besitzer und Angestellten beim Essen, so gab es erst ein Pabst Blue Ribbon Beer.
Auf dem Rückweg zum Hotel bin ich in einer Nebengasse in ein Malstudio gestolpert den ich sah eine Frau im Eingang des noch alten Gebäude an einem riesigen Papier ein filigranes Landschaftsbild malen. Ich durfte eintreten und im Innenraum waren noch mehr an Ihren übergroßen Bildern am Pinselstriche ziehen. Bin immer begeistert was man alles so durch Zufall findet, wenn man in den Hintergassen verschwindet. Man freut sich aber auch immer mir etwas zeigen zu können.
Den Abend habe ich mal entspannt auf dem Bett vor dem chinesischen Fernsehprogramm verbracht.


 


Vom 14. September 2017 - 15. September 2017 Tag 11 (789) – Tag 12 (790)
Etappe Niuling Cun – Xing Ping 73 km Rad; 19 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 589 km

Datum km Schnitt H/KM/h Höhe Ziel
13.09.17 98,20 19,16 41,54 393 Niuling Cun
14.09.17 72,84 18,57 45,97 264 Xing Ping

Am Morgen sah ich dann das Ortsschild und konnte den Namen der Stadt lesen in der Ich genächtigt hatte. Niuling Cun. Die Straße führte weiter durch diese bezaubernde Landschaft und als mich meine Route über einen schmalen Betonpfad abseits der Hauptstraße führte war es noch perfekter, mitten durch kleine Dörfer die von Reisfeldern um ringt waren.Der Weg durch diese Orte war meist nicht klar zu erkennen und auf meinem Navi nicht verzeichnet. Doch irgendwann nach dem vierten Dorf war ich zurück auf der Hauptstraße.
Nach den üblichen Cola Stopps hatte ich dann Xing Ping erreicht. Ein Touristenmagnet am Li River. Es wurden Busladungen von Chinesen ausgeschüttet und in meinem Hostel waren sogar Deutsche, die ersten Nichtasiaten meiner Reise. Die Szenerie hier am Fluss war traumhaft auch der Rest der Altstadt, die ich gleich durchkämmte. Doch ich bin dann im neueren Teil der Stadt zu Nudeln mit Huhn eingekehrt und sie waren wieder Sau scharf.
Sitze noch an einer Straßenecke und beobachte mal wieder das Leben auf der Straße. Nach dem anschließenden Rundgang entlang des Flusses wurde alles vorher gesehene getoppt Das Panorama war nicht zu beschreiben welches ich zu sehen bekam, es schmückt sogar den 20 Yuan Geldschein. Es ist mal wieder nicht in Worte zu fassen, so wie in Iguazu und Machu Pichu im letzten Jahr. Ich werde es morgen einen ganzen Tag aufsaugen. Sitze nochmal an der Straßenecke beim Absackerbierchen und jetzt werden sogar von der Ladenbesitzerin den Kunden die Haare auf der Straße geschnitten.
Nach einer erholsamen Nacht über einen gewundenen Pfad auf einen der Berge hinauf zum Pavillon auf der Spitze gestiegen. Beim Erklimmen über die teils in den Fels geschlagenen Stufen lief mir der Schweiß wieder aus allen Poren. Es musste sogar um Höhe zu gewinnen eine Eisenleiter bezwungen werden. Dann stand ich vor einem 360 Grad Ausblick. Steil unter mir war der Fluss mit den nun nur noch klein scheinenden Boten und rundum diese Berge. Und so wurde ein Traum meiner Reise wahr die mit meinen eigenen Augen sehen zu dürfen. Ich habe mich auf einen Fels gesetzt und die Blicke schweifen lassen.
Nach der Rückkehr habe ich im Cafe neben dem Hostel gefrühstückt.^Nach kurzer Pause bin ich zu einer weiteren Wanderung aufgebrochen, denn im Infobuch des Hostels war ein Bergpfad beschrieben, sogar mit bebilderten Abzweigungen. Ich machte ein Foto und los ging es. Zuerst über Obstplantagen mit Pomelo. Die Früchte sahen aus wie übergroße Birnen, wie mir später ein Mädel im Hostel erzählte sind es eine Art Orange und sind gelb wenn sie reif sind. Ihre Schwertragenden Äste mussten gestützt werden. Der Weg stieg danach sehr steil an und trotzdem wurde er von Motorrädern auf grobem Schotter bezwungen. An einer Stelle habe ich die Bilder in der Beschreibung falsch interpretiert und bin in ein anderes Tal abgebogen, wo der Weg an in einem kleinen Feld endete. Es gab nur ein Wasserloch und einen Regenunterstand für die Feldarbeiter. Diese wiesen mich auch nach dem ich aus dem Tal zurück war auf den richtigen Trampelpfad der nicht zu erkennen war zur 310 Meter hohen Anhöhe von wo der Weg wieder hinunter in das besagte Fischerdorf führte. Ich war der einzige der auf diesem Weg unterwegs war, nach 1,5 Stunden hatte ich das Ufer erreicht. In dem Dorf gab es nichts Besonderes, doch der Weg war das Ziel. Auf der gleichen Route lief ich retour.
Im Hostel hieß es duschen, Flüssigkeit tanken und durchgeschwitzte Sachen trocknen. Habe noch geskypet und anstatt verlockende Pizza zu essen, doch zum Reisteller um die Ecke verschwunden. Nun lasse ich den Abend im Hostel ausklingen, bevor es Morgen über die Berge nach Guilin geht.



Vom 16. September 2017 - 18. September 2017 Tag 13 (791) – Tag 15 (793)
Etappe Xing Ping - Guilin 77 km Rad; 40,7 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 665 km

Datum km Schnitt H/KM/h Höhe Ziel
16.09.17 77,05 17,35 49,70 646 Guilin

Heute hieß es schon wieder Abschied nehmen von Xing Ping. Es ging entlang eines Zuflusses des Li River zum ersten Pass über einen Bergrücken in 440 m Höhe. Der Anstieg lag natürlich wieder in voller Sonnenbestrahlung und die Steigung war bis zu 7% steil. Ich freute mich schon auf die Abfahrt die mir mein Navi anzeigte, doch leider musste ich mal wieder eine andere Route nehmen, denn die Straße nach Guilin wurde mittlerweile anders geführt und die Abfahrt war mit einigen kleinen Gegensteigungen gespickt. Doch die Gegend war sehr nett und beschaulich. 20 km vor meinem Ziel am Riverside Inn habe ich noch einen Stopp eingelegt und in einem Ort weiter an einer Werkstatt meine Kette ölen lassen. Hier machte man es noch mit Öl aus einem Ölkännchen, nicht mit Sprühdose. Meine Kette freute sich und ich auch, ich musste jetzt das Knirschen nicht mehr ertragen. So war ich gut geschmiert in Guilin angekommen.
Nach kurzer Rast auf dem Bett konnte ich es wieder nicht erwarten loszuziehen, trotz der wieder über 35 Grad Mittagstemperatur.
Guilin ist wieder sehr groß und auf dem Rundgang habe ich keine Altstadt entdeckt, nur eine nachgebaute in dessen Untergeschoss eine Shopping Mall versteckt war. Sonst war ich noch bei den beiden im Wasser stehenden Pagoden und dem Komplex des Prinzenpalast. Hier wurde aber überall Eintritt verlangt. Ein Turm am Li Ufer konnte aber so bestiegen werden und man hatte einen schönen Blick von oben. Anschließend bin ich auf dem Rückweg zum Hostel durch dessen Viertel gelaufen und als mich ein Kiosk und Möfchen Schrauber auf seine kühlen Getränke aufmerksam machte habe ich bei Ihm auf dem Gehweg mein Zielbier zu mir genommen.
Was ich hier die nächsten zwei Tage mache weiß ich noch nicht. Einen Ausflug zu den touristischen Reisterrassen ist für mich nicht so die erste Wahl und das noch zu einem hohen Preis. Habe ja schon welche ohne Touristen gesehen.
Sitze gerade nochmal beim netten Kioskbesitzer, den ich aus seinem Nickerchen gerissen habe Werde dann nochmal um einen See laufen, diesmal ohne Pagoden dafür mit vielen Brücken und kleinen Inseln. Bei dem Einbruch der Dunkelheit gingen viele Lichter entlang des Ufers und der Brücken an. Alles wurde in ein buntes Licht getaucht und die Menschen drängten sich auf dem Weg am Wasser in beide Richtungen, besonders bei den beiden Pagoden die ebenfalls in verschiedenfarbigem Licht erstrahlten. Jeder musste das perfekte Bild machen. Nun weiß ich schonmal was ich die nächsten beiden Abende mache, einfach die Lichtinstallation genießen. Guilin gefällt mir mittlerweile doch ganz gut.
Nach einem Frühstück am Morgen im Hostel habe ich mich für das kleine selbst ausgerichtete Touristenprogramm entschieden. Ich bin zum Eingang des 1000 m entfernten trinkenden Elefant gegangen. Es ist mal wieder so ein in freistehender Granitfels, der aber in seinem Aussehen einem Elefant ähnelt. Von dem Berg ragt eine Felsbrücke in den Li River und so schaut es aus, als wenn ein Elefant mit seinem Rüssel Wasser aus dem Fluss trinkt. Eine der Atraktionen in Guilin. Nun sitze ich auf dem höchsten Punkt seines Rückens. Der Eintritt umfasste 70 RMB (ca.9 Euro). Schaue nun zu wie verschwitzte Chinesen der Hügel besteigen. Bin noch alle Wege die den Hügel überzogen abgelaufen und es Gab immer wieder Aussichten auf die Stadt. Im Hinterteil des Elefanten, Bergs befand sich ein Weinkeller der aber nicht zugänglich war. Hier hatte der frühere Prinz seinen Wein bei konstanten 17 Grad gelagert. Auf der Liebesinsel die noch zum Park des Elefanten Berg zählte, gab es noch eine stündliche Theatervorführung.
Nach dem Verlassen des Geländes bin ich in einem großen Bogen durch die Stadt geschlendert um auf der gegenüber liegenden Seite an einem Flussarm entlang, im Schatten der Bäume zurück zur Unterkunft zu laufen. Mit Besteck bewaffnet bin ich in einer Hintergasse verschwunden. Hier gab es Nudeln mit gerösteten Nüssen. Anschließend habe ich Mittagsschlaf gemacht und Büroarbeiten.
Am Abend bin ich nicht zu einem Restaurant, wo alles doppelt so teuer ist, sondern wieder zum Moped und Fahrradschrauber. Die Frau brachte mir gleich einen Stuhl von der anderen Straßenseite und ich konnte mich neben dem Kühlschrank auf den Gehweg setzen. Alle nicht chinesischen Touristen die vorbeikamen waren erstaunt über mich das ich als Tourist einfach so an einer Werkstatt mit einem Bierchen neben dem einheimischen saß. Als sie vorbei waren drehten sich immer nochmal um, um zu schauen. Vielleicht dachten sie auch ich bin der Besitzer. Mir gefällt das einfach hier zu sitzen und wenn es dunkel ist ziehe ich nochmal zu den Lichtern. Morgen will ich dann mal Ölwechsel an meiner Rolhoffschaltung machen. Zum Lichter schauen habe ich mir heute eine andere Stelle ausgesucht und zwar auf einem kleinen Felsen im Wasser zwischen zwei Brücken und es war wieder sehr schön.
Auf dem Rückweg konnte ich dann auch endlich mal sehen wie ein altes klappriges Fahrrad repariert wurde. Es reichte eine Zange, Hammer und Schraubenschlüssel um es wieder fahrbereit zu bekommen.
Am Morgen war dann tatsächlich auch meins an der Reihe aber ich brauchte nur einen Inbusschlüssel und Spritze fürs Öl einfüllen, keine Zange und Hammer.
Anschließend bin ich zum Diecai Hill, einem im Norden von Guilin gelegenen Park. Es gab 3 dieser Felsen markanten Felsen die man besteigen konnte. Ich habe 2 geschafft denn für den dritten war es einfach zu heiß. Doch bei dem Finden der Wege war mir ganz komisch bis es mir auf viel das ich die Schilder lesen konnte. Total lustig sie waren in der dritten Sprache deutsch, es ging zum Krähenfelsen, zu windigen Höhle und zur glücklichen Rutsche. Irgendwie hatte ich es wirklich nur unbewusst wahrgenommen das ich sie lesen konnte. Die Aussicht war grandios, man stand auf der Spitze und hatte 360 Grad Rundblick. Man konnte ganz Guilin mit seinen einzelnen Hügeln die aus dem Häusermeer stachen überblicken. Aber auch wie alte Viertel dem Bagger zum Opfer fielen und mit modernen Häusern bepflanzt wurden. Ich machte auf dem zweiten Berg an einem schattigen Plätzchen eine Pause bevor ich wieder die vielen Treppen hinunter kletterte. Leider war die am nahen See gelegene Pagode nicht zugänglich, sie gehörte zu einem Theaterkomplex, wo Touristen ihre pauschal Vorführung erhalten. Dafür bin ich zwar einen Umweg gelaufen aber durfte so am schattigen Flussufer zurück laufen. Bei meiner Stammgarküche habe ich wieder Nudeln gegessen und nun mache ich noch einen ruhigen Nachmittag, denn Morgen geht es mit dem Rad weiter.