Berichte Grenze Paraguay-Grenze Argentinien
Vom 19.August 2016 – 29.August 2016; 11 Tage
Gesamt Paraguay: 515 km; Höhenmeter: 4.000 m; Gesamt 2014/2015/2016: 26.492 km
Autor: Michael Schreiber
#Vom 19.August 2016 – 22.August 2016 Tag 175 (602) - Tag 178 (605)
#Vom 23.August 2016 – 26.August 2016 Tag 179 (606) - Tag 182 (609)
#Vom 27.August 2016 – 29.August 2016 Tag 183 (610) - Tag 185 (612)
#Fotos Grenze Paraguay-Grenze Argentinien:
Vom 19.August 2016 – 22.August 2016 Tag 175 (602) - Tag 178 (605)
Etappe Grenze Paraguay – Asuncion 41 km Rad; 30 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 8990 km
Datum | km | Schnitt;km/h | Höchst;km/h | Höhenmeter | Zielort |
19.08.16 | 46,40 | 15,93 | 35,88 | 128 | Asuncion |
Meine erste Aktion in Paraguay war der Kauf eines Schraubenschlüssels im Baumarkt gleich hinter dem Grenzschild. Ich brauche ihn für das Wechseln des Rohloff-Ritzels. Danach führte die Strecke 20 km nach Norden zur Brücke über den großen Rio Paraguay, der etwas größer als der Rhein war. Unter der Brücke gab es einen Sandstrandam Flussufer.
Nach der Brückenüberquerung tauchte ich in die 2 Millionenmetropole Asuncion ein, Paraquays Hauptstadt. Das es die schönste Hauptstadt Südamerikas sein soll, konnte ich noch nicht erkennen. Es mischten sich heruntergekommene moderne Häuser mit heruntergekommenen Kolonialbauten. Einige waren doch renoviert und gaben ein schönes Bild ab. Aber vielleicht macht gerade das den Scharm von Asuncion aus.
Auf dem Weg in das Stadtzentrum wurde ich erst von einer Zeitungsreporterin angehalten und kurz Interviewt und ihr Fotograf machte Bilder von mir. Kurze Zeit später traf ich auf einen Radler der mit seinem Mofa unterwegs war. Er wollte Fotos von mir machen und sich mit mir unterhalten.
Im Hostel mußte ich 2 Stunden auf mein Zimmer warten, da ich zu früh war, so habe ich die Zeit zum skypen genutzt. Anschließend bin ich zum Touristenbüro und ins La Negrita zum Essen. Zurück in der Unterkunft habe ich es mir im Garten gemütlich gemacht. Dort habe ich einen Münchner getroffen der schon seit 6 Wochen in der Unterkunft ist. Er hat in Deutschland alles verkauft und tingelt nun durch Südamerika. Am Abend haben wir noch ein Bierchen zusammen getrunken und danach bin ich noch mal los zum Schnitzel Essen. Nach der Reise durch Argentinien muß ich wieder Kalorien tanken.
Am nächsten Morgen bin ich erst zum Alten Bahnhof spaziert und habe das kleine Museum besucht. Es waren viele alte Sachen zu sehen, das Inventar von vor 150 Jahren und eine Dampflok und 2 Salonwagen. Nebenan war der alte Lokschuppen aus dem auch noch eine Dampflok herausschaute. Über die Plaza de Paraguay bin ich zum Mercado Munchipal quer durch Asuncion gelaufen. Es ist ein riesiger Straßenmarkt, wo wirklich alles zu haben ist. Ich liebe es, das Treiben auf solchen Märkten zu beobachten. Es mischten sich Schuhverkaufsstände mit Fleischständen, daneben Klamotten und wieder Gemüse und Obst, ein buntes Bild. Auf dem Rückweg bin ich in ein Café zu Empanadas de Pollo eingekehrt.
Zurück im Zentrum war Fiesta de Bolivia. Ein Umzug mit Sambagruppen aus den Orten Boliviens die ich bereits bereist hatte. So auch aus Oruro mit denen ich mich noch austauschte. Ich habe noch den ganzen Umzug verfolgt und bin dann zum Supermarkt um eine Zwischenmahlzeit einzukaufen. Dosenfisch, Toast, Frischkäse, Gurken und Joghurt, damit habe ich mich in der Unterkunft verpflegt.
An schließen mit 15 Brasilianern und 2 Deutschen das Fußball Olympia Endspiel geschaut. Tolle Stimmung doch leider verloren. Zum Essen war ich wieder im Cedro Libano neben dem Supermarkt, heute zu Curryhuhn und Shawona de Pollo (Art türkische Pizza).
Zum Tagesabschluß bin ich noch mal zum Plaza Hero und prompt bin ich wieder in ein Event geraten. Ein Pckap lud Boxentürme ab und stellte sie auf dem Gehweg ab, dazu noch kleine Lichtanlage und kurze Zeit später kam die erste Live-Bänd und spielte Musik. Sie wechselte sich mit 3 anderen Bänds ab. Immer mehr Leute kamen auf die Straße, sangen und tanzten auf der Straße. So war der Abend erst um 24 Uhr zu Ende als das Konzert zuende war.
Morgen werde ich weiter planen.
Doch ich habe am Morgen erst einmal einen Spaziergang zu Kathedrale gemacht und weiter zur Bahia de Asuncion dem Strand. Zurück ging es vorbei am Hafen zur Lido bar am Hauptplatz zu Kaffee und Tortas tres Leche.
Da ich am Morgen noch um einen Tag verlängert habe kann ich weiter relaxen und am Dienstag wieder mit voller Kraft durchstarten.
Am Relaxtag war ich bis aufs Einkaufen und Essen nur in der Unterkunft. Habe meine Etappenplanung bis Rio de Janeiro gemacht und am Abend noch gemütlich mit einem Briten aus Birmingham und dem Münchner zusammen gesessen und danach bin ich zum 2. mal Essen gegangen. So war der Tag des nichts Tuns auch schnell um.
Vom 23.August 2016 – 26.August 2016 Tag 179 (606) - Tag 182 (609)
Asuncion - Trinidad 395 km Rad; 9 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 9336 km
Datum | km | Schnitt;km/h | Höchst;km/h | Höhenmeter | Zielort |
23.08.16 | 80,57 | 13,74 | 55,27 | 708 | Carapegua |
24.08.16 | 112,42 | 18,02 | 48,40 | 863 | San Juan Bautista |
25.08.16 | 125,16 | 18,78 | 50,08 | 722 | Coronel Bogado |
26.08.16 | 77,30 | 15,16 | 53,23 | 774 | Trinidad |
Nach dem Frühstück war mal wieder Radeln angesagt. Fahrrad gepackt und raus gings aus Asuncion, dies hatte ich dann nach 20 km im Großstadtverkehr geschafft. Es gab auch endlich wieder Hügel und Kurven. Vor Ita bin ich nach Nueva Italia abgebogen auf eine ruhige Nebenstraße und immer leicht auf und ab. Oben gabs immer einen tollen Blick über die grüne Landschaft Südparaguays. Die Sonne strahlte wieder mit voller Kraft und schönen 30 Grad. In Nueva Italia gabs noch mal Cola Nachschub bevor es auf die Verbindungsstraße nach Carapegua ging. Sie bestand aus feinstem knorrigen Natursteinpflaster so bin ich wenn es möglich war auf den Randstreifen ausgewichen, wie viele Mofas und Roller vor mir. Der Weg führte vorbei am Naturpark des Lago Ypoa. Am Wegesrand gab es viele kleine Bauernhäuser die sich mit kleinen Shops und Bodegas abwechselten. Kurz vor dem Ziel hatten die 35 km Holperpiste ihr Opfer gefunden, eine Schraube hatte sich von meinem Vorderradgepäckträger verabschiedet und die Schweißstelle war auch wieder durch. Doch Dank Kabelbinder war der Schaden schnell behoben und es ging weiter zum Hotel Krone. Die Nacht für 60.000 Guaranies was nur 10 Euro sind. Für den Preis gabs ein super Zimmer, Frühstück und einen Pool.
N ach dem Duschen und kurzem Verschnaufen im Garten bin ich durch die kleine Stadt gezogen. Irgendwie ist es in den Kleinstädten schöner und gemütlicher. Am Platz vor der Kathedrale habe ich an einem Imbissstand Hamburger gegessen und das Leben in dem kleinen Ort beobachtet. Danach habe ich den Abend auf der Terrasse des Hotels ausklingen lassen,
Nach dem kleinen Frühstück, 2 Toast, Marmelade und 1 Kaffee bin ich der Ruta 1 weiter nach Süden gefolgt, es war wieder schön hüglig und teilweise Landschaft wie Zuhause wenn man sich die Palmen wegdenkt. Es kamen immer wieder kleine Dörfer, in einem gab es Bälle am Straßenrand im anderen Hängematten zu kaufen. Der Verkehr auf der Ruta 1 war mäßige
doch unter den Fahrern gibt es immer mal wieder einen aggressiven, der meint ihm gehört die Straße alleine, doch für mich gabs immer noch den guten Randstreifen. In Caapucu habe ich auf dem Hauptplatz meinen Kocher ausgepackt und Nudeln gekocht. Dies fanden einige Schüler die gerade aus der Schule kamen interessant und versammelten sich um meinen Tisch und schauten mir beim Kochen zu.
Bis zu Tagesziel waren es nur noch 20 km und es waren erst 11:30 Uhr, so war ich um 12:30 Uhr am Rio Tebicuary in Villa Florida, da habe ich einfach noch die 35 km bis San Juan Bautista dran gehangen. Es waren schöne 112 km die viel Spaß gemacht haben und Lust auf mehr macht.
Im Zentrum von San Juan habe ich schnell ein Hotel gefunden. Als ich die Vorderradtaschen abgenommen habe, zerfiel mein Tubusträger in 3 Teile. Oh Schreck! Ich fragte den Hoteljunior wo ich einen Schweißer finden könnte. Er führte mich über die Straße zu einer Baustelle, wo gerade eine Stahlkonstruktion aufgebaut wurde. Er fragte einen der Schweißer ob er mir den Träger schweißen kann, er schaute es sich an und nickte. Ich assistierte ihm beim Schweißen und das Ding war wieder brauchbar. Doch ich brauche wohl bald einen neuen Träger.
Doch nun konnte ich beruhigt den Rundgang durch den Ort starten und in einer Bodega relaxen, im Cristal essen und die Champions League von Südamerika schauen. Cerro Porteño – Potosi in der 60 Minute stand es 5:0, das war wohl gelaufen. Danach war ich noch shoppen im Supermarkt.
Heute lagen die ersten Jesutiten Missionen auf meiner Strecke, zuerst San Ignatio Guazu mit der Kirche im typischen Stiel für diese Region. Innen wurden gerade die Säulen neu bemalt und strahlten so in neuem Glanz. Danach kam Santa Rosa, hier war noch der alte Glockenturm der Mission erhalten. Er war aus rotem Sandstein erbaut An der Ruta 1 kamen auch immer wieder Hinweisschilder zur Ruta Jesuitica. Es war ein schönes dahingleiten auf der Ruta Jesuitica, so kam ich heute bis Coronel Bogado, 125 km. So habe ich mal wieder meine Planung um einen Tag verkürzt und müsste so morgen Trinidad erreichen auch wenn ich Richtung Norden gegen den Wind radeln muss.
Nun sitze ich gemütlich in einer Bar am schönen grünen zentralen Platz und schaue wie die Sonne in die Bäume versinkt. Neben Brahma gab es noch zwei Türkische Pizzas auf paraguayisch, den die Sosen musste man sich selbst hinein machen. Es war lecker und ich war satt. Zum Abschied musste ich noch Bilder mit dem Personal und der Chefin machen und mir wurde dann die Flagge Paraguay geschenkt.
Diese musste ich heute Morgen erstmal ans Rad binden bevor es nach Trinidad ging. Ich überquerte zu erste ein großes Wasser und bog dann nach Norden Richtung Farm ab wo ich an einer Tankstelle meinen ersten Tagesstopp einlegte. Hier war die Landschaft wie im Westerwald meiner Heimat. Es war mal wieder schön in der Heimat zu radeln, doch das Klima war anders 40 Grad und hohe Luftfeuchte. Ich brauchte viel Flüssigkeit, insgesamt 4 Liter auf 75 km. Als ich in Trinidad eintraf befürchtete ich weiter radeln zu müssen, doch am Eingang zu den Ruinen der Mission fand ich ein kleines Hotel mit Restaurant und man sprach sogar deutsch. Denn ich bin nur 12 km von Hohenau entfernt der deutschen Hochburg in Paraguay.
Nach der Dusche habe ich dann das UNESCO Welterbe besichtigt, es war imposanter als ich dachte und sehr alt. Der Komplex ist der kompletteste in Paraguay und hat den größten Plaza Mayor. Alles war aus rotem Sandstein und hatte viele ins Mauerwerk gemeißelte Figuren. Am Abend soll noch eine Lichtshow stattfinden die ich natürlich besuchen werde, habe ja alles von der Hotelterrasse im Blick.
Wir, Schüler einer Schulklasse und ich wurden sogar von der Terrasse abgeholt. Dann startete der Walkaround mit Musik und Licht über den gesamte Komplex der Mission Trinidad. Echt Klasse! Zurück im Hotel gabs noch 2 mal Spagetti,
Vom 27.August 2016 – 29.August 2016 Tag 183 (610) - Tag 185 (612)
Trinidad – Grenze Argentinien 70 km Rad; 5 km zu Fuß, Gesamtkilometer: 9336 km
Datum | km | Schnitt;km/h | Höchst;km/h | Höhenmeter | Zielort |
27.08.16 | 38,79 | 15,99 | 51,98 | 447 | Trinidad |
28.08.16 | 31,64 | 15,47 | 46,60 | 346 | Encarnation |
Heute war meine zweite Radtour ohne Gepäck. Eine schöne Samstagsmorgenrunde, denn am Abend soll nach Auskunft der Hotelangestellten ein Fest der Indigenen Bevölkerung in Trinidad stattfinden. Bei meiner Samstagsrunde war das Ziel das jesuitische Guarani Missionsdorf Jesus de Tavarague von 1686, also über 300 Jahre alt. Die Kirche war unvollendet sonst wäre sie die größte der Missionen gewesen. Der Aktionsradius der Missionsdörfer erstreckt sich über Südparaguay, Nordost Argentinien, welches ich als nächstes bereisen werde und Südbrasilien bis Uruguay. Bei der Errichtung eines Missionsdorfes bauten die Missionare zuerst eine Kirche auf, neben dieser wurde dann das Coty Guazu oder Casa de los Regidores (Haus der Landvogte), die Schule, das Rathaus, die Werkstätten, das Warenlager oder Lagerhaus und die Molkerrei errichtet. Vor der Kirche wurde ein freier Platz gelassen, in dessen Mitte das Bild der Schutzheiligen des Dorfes aufgestellt wurde und gegenüber dieses Platzes wurden die Indianerhäuser aufgebaut. Die Jesuiten lehrten die Indianer im Umgang mit Vieh und in der Bestellung der Felder, bis die Jesuiten 1767 vom spanischen König vertrieben wurden, da ihr Einfluss zu groß schien. Die Gründung der Jesuitendörfer fand in San Ignacio Guazu statt (1609).
Nach dem Besichtigungsrundgang bin ich über Feldwege nach Hohenau geradelt, wo ich aber keinen Deutschen Einfluss erkennen konnte, ein Dorf wie jedes andere in Paraguay. Da ich das Essen nie vergesse habe ich mich in einer Pizzeria zum Mittagessen nieder gelassen bevor es zurück nach Trinidad ging. Der Wind in dieser Region ist ganz schön heftig, ich bin mal gespannt wenn ich nordwärts nach Iguazu radeln muss, habe das Bild aus dem Radreiseführer mit der verwehten Palme vor Augen.
Doch beim Aufwachen hörte ich erst mal Geräusch was ich schon länger nicht mehr gehört hatte. Regen prasselte aufs Dach. So habe ich mein Rad gepackt und auf der Hotelterrasse gemütlich Gefrühstückt und dem Regen zugeschaut. Hier in dieser Region herrscht schon ein tropisches bis subtropisches Klima. In einer Regenpause habe ich die ersten 4 km geschafft und an einer Mautstadion Unterschlupf gefunden und den Schauer abgewartet. Danach kam ich bis zur Kreuzung wo ich vor 2 Tagen aus Richtung Farm gekommen war. Hier musste ich im Café der Tankstelle einen längeren Stopp einlegen denn der Regen hatte an Stärke zugelegt. Nach 2 Kaffee regnete es immer noch und ich musste zuschauen wie das Mittagsbuffet aufgebaut wurde, da konnte ich nicht Wiederstehen. So habe ich die Zwangspause wenigstens sinnvoll genutzt. Aber auch nach dem Essen hörte der Regen nicht auf und ich musste doch meine Regensachen anziehen, auch wenn es nur noch 20 km bis Encanation waren, musste ich sie ja irgendwann mal fahren. Die Strecke führte tendenziell bergab zum Rio Parana.
Im Hotel hatte ich heute eine 3 Zimmer Wohnung mit Küche und Bad und vom Balkon Blick zum Strand San Jose. Aber er war bei dem Wetter ausgestorben. Auch mein Rundgang war heute verkürzt den als ich am Plaza de Armas war fing es wieder an zu schütten, so wird es wohl laut Wetterbericht noch 2 Tage weiter gehen.
Habe heute auch mal wieder meinen Vorderradgepäckträger mit Holzstöcken und Kabelbinder repariert, hoffe ich bekomme bald einen neuen.
Morgen geht es dann zurück nach Argentinien. Habe auch in Paraguay viele nette Leute kennengelernt!.
Zum Abschluss bin ich noch in ein nettes Lokal zum Essen.
Nach dem Frühstück habe ich zuerst einen Radshop angesteuert aber leider gab es kennen neuen Frontroller für mich, nun hoffe ich auf Foz de Iguazu in Brasilien, dort gibt es 3 weitere Radshops. Also bin ich weiter zur Grenze geradelt, übrigens im Dauerregen. Schnell hatte ich meinen Ausreisestempel im Pass und somit adios Paraguay.
Fotos Grenze Paraguay-Grenze Argentinien: